Hi Ihrs,
also ich muss zunächst mal ja sagen, dass ich die Filmidee schon allein deswegen gut finde, weil der daraus hier entstandene Thread echte Popcornqualitäten hat ;).
Aber im Ernst:
Über Realitätsnähe etc. zu streiten ist so eine Sache für sich ... eigentlich wird uns im Kino doch laufend alles Mögliche verkauft, obwohl es vom gesunden Menschenverstand aus betrachtet wirklich vollkommen Mumpitz oder gar physikalisch schicht unmöglich ist, egal wo man hinschaut.
Irgendwie schlucken wir es aber dann doch, weil es in dem Moment einfach eine gewisse "Glaubwürdigkeit" hat.
Wenn Bruce Willis in Stirb langsam an einen Feuerwehrschlauch gebunden vom Dach springt, einschwingt und durch ein Hochhausfenster kracht, dann glauben wir das in dem Moment einfach und auch später stellen wir das nicht wirklich in Frage ...
Würde er das tatsächlich tun, würden anschließend zwei Willis-Hälften auf dem Boden aufschlagen, denn so ein Stunt ist physikalisch unmöglich ...
Aber ein bisschen Lächeln muss ich ob dieses Projektes schon, ... und ich bin und bleibe gespannt, wie es damit weitergeht.
Ob 15 Minuten für eine solche Story ausreichen?
Instinktiv würde man sagen: Auf keinen Fall, Viel zu kurz!!
Dabei lehrt uns schon die Werbung, dass man, wenn sie wirklich gut gemacht und durchdacht ist, eine Geschichte in kurzen 30 Sekunden erzählen kann.
Sieht man zwar echt selten und es braucht wirklich echte Könner dafür, aber es ist möglich und da können 15 Minuten schon für etwas mehr reichen.
Ob ein solcher Plot dafür ausreicht ... ich wäre da auch skeptisch und ich muss zugeben: Ich könnte es nicht.
Man soll sich auch manchmal wundern, was sich so im Low-Budget oder gar No-Budget so alles erreichen lässt.
Es muss nicht immer das große Filmteam sein.
Viele gute Kurzfilme wurden und werden von kleinen Teams gedreht.
Fast jeder Filmenthusiast kennt zum Beispiel den DV Rebel's Guide von Stu Maschwitz.
Schon etwas in die Tage gekommen, aber er zeigt gut, wie es geht.
Was mich allerdings wirklich und aufrichtig interessiert ist die Sache mit der Förderung ...
Dass die so einfach zu bekommen ist, kann ich mir nur schwer vorstellen.
Denke bei Deinem Film auch daran, dass ein Film auch Dramaturgie und Spannungsbögen benötigt, wenn man am Ende des Filmes als Betrachter das Gefühl haben soll, dass es ein guter Film war.
Es braucht Protagonisten und Antagonisten und die Möglichkeit des Zuschauers, sich mit ihnen zu identifizieren.
Wenn es gelingt den Zuschauer in den Bann zu ziehen, wird ein Holzcockpit nicht das größte Problem sein.
Für Effekte und optische Aufbereitungen gibt es Compositing und Animationen, reichlich davon sogar schon als fertig anwendbares Footage.
Wichtig ist aber auch hier eine gut geplante Kameraführung.
Nicht nur ein Drehbuch, sondern auch ein genauer Drehplan und ein Storyboard sind erforderlich, ebenso Continuity Agents, die aufs Genaueste darauf achten, dass zwischen den Takes nicht verändert wird, bzw. alles wieder präzise aufgebaut wird.
Ich würds schön finden, wenn Du weiter berichtest.
Aber eines muss ich noch loswerden, auch wenn du es in dem anderen Forum geschrieben hast.
Du schriebst dort, dass das mit dem Verlust der Papiere in 99% der Fälle nicht passiert, aber dennoch immerhin 1% übrigbleibt.
DAS ist mal höchst unrealisitisch ...
Bedenke mal, wie viele Flüge täglich fliegen.
Im Jahr 2010 fanden laut ICAO ca. 30,5 Millionen Flüge statt.
Demnach müssten pro Jahr 305000 Unterlagen über Flüge verschwinden ... bisschen viel oder?
Ich würde mal sagen, dass die Quote da so eher bei weit über Six Sigma liegt, das heißt nicht mehr als 3,4 Fehler dieser Art auf eine Million Möglichkeiten.
Hier wird nicht mal mehr in Promill gerechnet und das ist auch gut so...
Würde man sagen, dass 99% der Flugzeuge nicht abtstürzen, würde ich mich kein Flugzeug mehr setzen ...
Viele Grüße
Marcus