Sushi Kutter
Darauf kann ich argumentativ antworten:
Ich komme aus einer Mazda-Familie. Mein Großvater hat 1997 den Mazda 626 2.0l Automatik gekauft, bei dem (wie schon damals bei Mazda üblich) kaum Extras bestellbar waren, weil alles das, was bei anderen Sonderausstattung war, bereits serienmäßig vorhanden war. Als er und meine Großmutter verstarben, ging das Auto 2003 an meinen Vater. Letztes Jahr haben wir ihn in Zahlung gegeben, mit 160.000 km und einer beinahe einwandfreien Historie. In der gesamten 18 jährigen Geschichte dieses Autos sind folgende Mängel aufgetreten (vollständige Liste):
- Lichtmaschine defekt
- Beifahrersitzbelegungssensor defekt
- Querlenker einmal ausgeschlagen
- Auspuff einmal durchgerostet
Am Ende fing er leider an, ein wenig zu rosten. Abgegeben haben wir ihn schließlich, weil 10 l / 100 km Super in Zeiten von 1,40 EUR/l nicht mehr zeitgemäß waren. Er ist dann in den Export gegangen. Als Ersatz dafür kam der Nachfolger von meinem Auto, ein Mazda 3 BL, der bis heute noch nicht einmal in die Werkstatt musste.
Mein Onkel fährt den Mazda MX-5 seit der 1. Generation in den frühen 90ern. Er hat den NA, NB und NC gefahren, und hat seit kurzem den neuen MX-5 ND. Er hat diese Autos als Alltagsautos genutzt, und nur gute Erfahrungen gemacht. Er hat miterlebt, wie dieses Auto in jeder Generation besser und besser geworden ist. Sein Mazda-Händler bezeichnet ihn mittlerweile als Testfahrer, weil er stets als erster Kunde hohe Laufleistungen erreicht. Er fährt dieses Auto auch im Winter und fährt täglich berufsbedingt viele Kurzstrecken. Er hat NIE Probleme mit irgendeinem Modell gehabt. Zwischen NB und NC hat er für kurze Zeit einen BMW Z3 gefahren. Der stand innerhalb von einem viertel Jahr vier mal wegen gravierenden Mängeln in der Werkstatt, einmal mit gerade mal zwei Wochen dazwischen. Dazu war das Dach undicht. Danach hat er ihn genervt wieder verkauft und ist zurück zu Mazda gewechselt.
Man brauch auch nicht so zu tun, als ob Mazda eine Billigmarke wäre, die deutsche Autos kopiert. Der MX-5 war das Auto, dass die totgeglaubten Roadster gerettet hat. BMW Z3/Z4, Mercedes SLK und Co. kamen alle wegen des Erfolgs des MX-5 auf den Markt. Und bis heute ist der MX-5 DER Roadster, an dem alle anderen gemessen werden. Und diese DNA zieht sich durch das gesamte Markenportfolio.
Mazda ist auch eine der wenigen Marken, die den Downsizing-Hype nicht mitgemacht hat, sondern stattdessen auf die Optimierung der Verdichtung gesetzt hat. Dadurch verbrauchen die Autos zwar auf dem Prüfstand etwas mehr, die gemessenen Verbräuche lassen sich aber im alltäglichen, realen Verkehr deutlich eher erreichen, als dies bei den kleinen, unendlich aufgeladenen Motoren der Fall ist. Aktuell treiben sie mit großem Aufwand die Benziner-Selbstzünder-Technologie voran, welche Einsparungen von über 30 % gegenüber herkömmlichen Benzin-Motoren verspricht. Sie waren auch Jahrzehntelang die einzigen, die ein Serienauto mit Wankelmotor gebaut haben. Auch wenn diese Technologie ökonomisch unterlegen war, ist die kompakte Bauweise gerade bei Elektroautos mit Rangeextendern wieder interessant. Auch daran forscht Mazda.
Der neue CX-5 wurde beim Auto BILD-Dauertest zum besten SUV gekürt, und hat dabei sogar den VW Tiguan hinter sich gelassen. Der Mazda 6 war jahrelang auf Platz 1 der ADAC-Pannenstatistik, dicht gefolgt von Mazda 2 und Mazda 3. Der aktuelle Mazda 3 BM kostet in der aller dicksten, fettesten und vollständigsten Vollausstattung 36.000 EUR. Ein vergleichbar ausgestatteter Audi A3 kostet etwa 45.000 EUR.
Ich finde, "Sushi Kutter" ist da freundlich formuliert nicht mehr angebracht.
Ich will sagen: es ist okay, auch außerhalb der VAG- und BMW-Konzerne zu schauen