Beiträge von M.Seibert

    Im Grunde ist die Sendung aus philosophischer Sicht noch eine recht simple Übung. Das ist einfach eine Adaption des Trolley-Problems, welches jeder Philosophie-Student kennt und welches als Utilitarismus-Kritik immer wieder angeführt wird:

    Eine Straßenbahn ist außer Kontrolle geraten und droht, fünf Personen zu überrollen. Durch Umstellen einer Weiche kann die Straßenbahn auf ein anderes Gleis umgeleitet werden. Unglücklicherweise befindet sich dort eine weitere Person. Darf (durch Umlegen der Weiche) der Tod einer Person in Kauf genommen werden, um das Leben von fünf Personen zu retten?

    Übertragen auf die Sendung ist das dann:
    Ein Flugzeug mit entführten Passagieren droht, in ein Stadion voller Menschen einzuschlagen. Durch den Abschuss des Flugzeugs kann der Tod der Menschen im Stadion verhindert werden. Darf (durch den Abschuss des Flugzeugs) der Tod der Passagiere in Kauf genommen werden, um das Leben von 70.000 Menschen zu retten?

    Im Trolley-Experiment ist es ja noch recht kniffelig. Da gibt es die utilitaristische Sicht, die davon ausgeht, dass man durch die Entscheidung, den Tod des einzelnen in Kauf zu nehmen, viele Leben rettet und das mehr Leben mehr Wert sind, als weniger Leben. In Star Trek wird das immer wieder thematisiert, in der Rolle von Spock, der streng utilitaristisch argumentiert: "The needs of the many outweigh the needs of the few." Dagegen steht das Recht des Individuums, dessen Würde unantastbar ist.

    Der wesentliche Unterschied zum Trolley-Experiment ist, dass (wie oben korrekt geschrieben) die Menschen im Flugzeug ohnehin sterben werden. Für sie gibt es keinen guten Ausweg aus dieser Situation. Aus diesem Grund hat aus meiner Sicht auch die Unterscheidung zwischen Handlung und Unterlassung keinen Bestand. Der Pilot hat aus meiner Sicht ethisch korrekt gehandelt. Er hat allerdings gegen geltendes Recht verstoßen.

    Und vielleicht etwas Off-Topic, aber in der Realität sehr viel näher und relevanter:
    Wie sieht's denn eigentlich bei selbstfahrenden Autos aus? Das Experiment kann man nämlich noch weiter adaptieren:
    Ein selbstfahrendes Auto fährt die Straße entlang. Gegenüber kommt ein Auto mit Familie ins schleudern und gerät auf die Gegenfahrbahn. Der Aufprall hätte mit hoher Sicherheit den Tod der Familie zur Folge. Das selbstfahrende Auto könnte theoretisch nach rechts ausweichen, würde dort aber einen Fahrradfahrer erfassen, der diesen Aufprall ebenfalls mit hoher Sicherheit nicht überleben würde. Wie entscheidet das Auto? Und viel entscheidender: warum entscheidet es so? Und wer hat es programmiert?

    Darf der Programmierer entscheiden, wie das Auto in einer solchen Situation entscheidet?

    Ich finde die Pressemitteilung von Germania zwar relativ unglaubwürdig. Ein paar Dinge haben mich schon nachdenklich gestimmt:

    - Der Avherald nennt seinen Quellen nicht. Laut Simon's eigener Aussage müssen es mindestens zwei unabhängige Quellen sein, damit es gepostet wird. Also muss es doch irgendeinen Leak gegeben haben.

    Andererseits: Wird etwas wie eine Severe Hard Landing nicht direkt über ACARS an die Zentrale gemeldet?

    - Wenn ja, müsste sowas doch rekonstruierbar sein. Wenn nicht über die Logs im Flugzeug, dann doch irgendwo im System bei der Airline. Oder vielleicht sogar bei Flightradar24 (vgl. GermanWings-Tragödie).
    - Wäre eine deutsche Airline so leichtsinnig, dass sie versucht, so etwas unter den Teppich zu kehren? Wenn es sich nun herausstellen würde, dass sie versucht haben, den Vorfall zu vertuschen, um noch einen Revenue Flight zurück zur Basis zu machen, wäre damit nicht das Ende der Airline besiegelt? Ob eine kleine Airline so ein PR-Desaster und die Strafen bezahlen könnte?

    Gibt es denn vergleichbare Fälle? Ich habe nichts finden können (wohlgemerkt bei Airbus)... Ich habe nur als ersten Treffer ein Handbuch von Airbus gefunden, wie man Feuer an Bord bekämpft. Und mal wieder kommt die Frage auf, wieso denn nicht wenigstens Zeit für ein kleines "Communicate" gewesen sein soll? Wie schnell muss ein Feuer sich denn ausbreiten, dass man keine Chance mehr hat, irgendwen zu erreichen? Ich meine, das ACARS hat doch auch noch minutenlang gesendet. Dann sollte doch das Funkgerät noch funktioniert haben?

    Egyptair: keine Hinweise auf Terror
    Aber Hauptsache erstmal Terror schreien^^

    Zuerst mal sind wir uns hier ja mal einig, dass keiner von uns weiss, was passiert ist. Und wir haben ja bisher eher gesagt, dass das zumindest ein plausibles Szenario ist. Ich finde es nicht vermessen oder vorlaut, die Möglichkeit eines Terroranschlags in Betracht zu ziehen, im Hinblick auf die bekannten Informationen. Solange da nichts bewiesen ist, denke ich mir, was für mich logisch klingt und warte auf bessere Informationen. Ich kann diesen Prozess der Aufklärung nicht beschleunigen. Bis dahin bleiben Mutmaßungen das einzige, was ich machen kann. Und jeder von uns hier rätselt, was da passiert sein mag. Ich glaube kaum, dass jemand von diesem Absturz hört und dann vollkommen gleichgültig bleibt. Zumindest diejenigen, die sich an diesem Thread beteiligen. Das mal vorne weg.

    Nun zum Artikel. Die Überschrift finde ich vollkommen willkürlich. Denn im Artikel wird darauf in keinster Weise. Im Prinzip steht da, dass die Ermittler genau dieselbe Haltung einnehmen, wie wir hier. Sie wissen noch gar nichts und sagen deshalb auch, dass sie von nichts bestimmtem ausgehen. Da könnte genau so gut stehen: Egyptair: keine Hinweise auf die Absturzursache.

    Klar, plausibel ist deine Hypothese schon. Es würde mich auch nicht wundern, wenn du Recht behältst. Wenn sie sich der Verdacht bestätigen lässt, wird das wahrscheinlich gewisse Konsequenzen nach sich ziehen, welche die Freiheiten von bestimmten Personen einschränken. Und das sollte man erst dann tun, wenn man Beweise hat.

    Ich hab's gar nicht richtig verfolgt: gibt es denn hier auch wieder eine strafrechtliche Untersuchung, parallel zur Unfalluntersuchung?

    Also wenn das unten Beton gewesen wäre, hätte der Aminati nicht mehr in die Kamera gegrinst ... ich denke schon, dass es da Unterschiede gibt. Anyway ist das Wesen eines Flugzeugunglücks ja, dass starke Kräfte auftreten. Ein Aufzeichnungsinstrument einzubauen, welches diese Kräfte per se nicht aushält, wäre wenig sinnvoll ...

    Es macht halt einen Unterschied, um jemand aus 10 m Höhe springt, oder mit 11.000 ft /min (vgl. AF447) auf's Wasser klatscht. Damals hatten sie berechnet, dass auf das Seitenruder der Maschine mehr 36 g gewirkt hatten.

    Anschaulich dargestellt:

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    Also dann mal back to topic:

    Das mit dem Aufprall auf Wasser kenne ich auch so. Wenn du mit einer gewissen Geschwindigkeit auf's Wasser aufschlägst, hat das denselben Effekt, wie wenn du auf nackten Beton knallst. Da bleibt vom Flugzeug nicht viel übrig. Zumindest von dem Teil, der zuerst aufgeschlagen ist. Wenn die Nase zuerst eintaucht, schützt die vielleicht das Seitenruder (so geschehen bei AF447). Aber der Rumpf übersteht das nicht. Und natürlich hat der Kerl in dem anderen Forum das stark vereinfacht, aber prinzipiell ist das genau das, was passiert. Das Wasser wehrt sich gegen die Verdrängung, bewirkt einen Gegenimpuls, der genau so hoch ist, wie der Impuls des Flugzeugs. Und wenn das mit 300 kt oder 12.000 ft/min aufs Wasser knallt, ist das schon eine ganze Menge.

    Sorry, dass ich hier ein wenig Werbung für Thinkpads mache, aber mir geht der Apple Hype einfach etwas auf den Wecker. Ein wenig Kontrastprogramm schadet da sicherlich nicht.

    Kontrastprogramm? Also in meinem Umfeld höre ich dauernd nur alle auf Apple drauf hauen... Alles so teuer, alles so abgeschottet, alles so furchtbar... Im Moment gibt es den "Apple ist nicht mehr das, was es mal war"-Hype...

    Aber zurück zur Sache. @DogStar: Bist du denn schon weiter gekommen, mit deiner Wahl?

    Mein altes IdeaPad ist jetzt glaube ich vier oder fünf Jahre alt (hab's vom Papa übernommen). Da ist das schwächste Glied echt die HDD. Akku, CPU, RAM, läuft alles noch. Ist auch eigentlich noch schnell genug... Aber die Festplatte hat mittlerweile glaube ich einen Schlag. Deswegen hatte ich schon überlegt, eine SSD einzubauen. Jetzt habe ich halt das MacBook. Das ist halt wirklich eine andere Liga.

    Nachtrag noch mal zum Thema "andere Liga":
    Habe mich für meinen Post mal kurz aus dem Google AdWords-Seminar ausgeklinkt. Sitze seit 9:45 hier, und habe in 5:30 Std. 39% Akku verbraucht. Damit komme ich (abzl. 30 min Pause) auf 13 Std. reale Akku-Laufzeit, WLAN ein, BT ein, Surfen, PPT offen, etc. mit dem MacBook.

    Wie wäre es mit dem:
    https://www.amazon.de/Lenovo-IdeaPad-Ultrabook-i5-4210U-Betriebssystem/dp/B00KGSHI4C/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1465501614&sr=8-2&keywords=lenovo+ideapad

    Hatte vor dem MacBook ein IdeaPad, der lief echt gut. Für das, was du beschreibst, sollten 4 GB RAM dicke reichen. Dieser hier hat dazu noch eine SSD-Platte drinnen, die deutlich schneller und weniger anfällig ist, als eine normale Festplatte. Und das sollte noch mal deutlich gesagt werden: mein Lenovo ist an der Festplatte zu Grunde gegangen. Mit der Zeit lahmt sie den PC so runter. Die SSD ist eine gute Investition.

    Akku-Laufzeit bis zu 9 Std (durchschnittlich 6 Std) ist in dem Preissegment super! Ich verspreche dir auch, dass du ohne das fehlende DVD-Laufwerk auskommen wirst. Ich bin durch das gesamte Studium uns zwei Jahre Berufstätigkeit gekommen, ohne eine CD in mein Notebook zu schieben.

    Es ist kein OS drauf, müsstest dir also noch eine Windows-Lizenz besorgen. Windows 7 gibt es auf Amazon für 15 EUR. Damit wärst du bei 499 EUR + 15 EUR, 514 EUR sind echt ein guter Preis, wenn du mich fragst. ;) Aber mir wird bestimmt gleich eh widersprochen :D

    Ich kann Lenovo aus meiner Vergangenheit wirklich nur empfehlen.

    Wenn beispielsweise in der vorderen Galley eine Bombe hochgegangen ist

    Da hast du halt leider Recht. Da käme man zum "Communicate"-Teil nicht mehr. Das bekommt man halt nur über FDR und CVR raus, sowie eine Rekonstruktion des Rumpfs mit forensischer (wie in Forensik, nicht zu verwechseln mit Foren-sicher, wie in "Sicher für's Forum ;) ) Untersuchung.


    und ich habe noch nie !! davon gehört, dass jemand dadurch zu Schaden gekommen ist.

    Da musst du aber mal Google bemühen. Bzw. ein paar wurden ja schon verlinkt... Andererseits macht es dann wieder keinen Sinn, dass keiner mal ein Mayday schickt. Gerade da wissen sie doch SOFORT bescheid, was los ist. Wenn vor mir im Cockpit mein EFB anfängt zu brennen, weiss ich, dass ich einen Notlage habe. Wenn das Flugzeug in einem kontrollierten Zustand ist, holt einer den Feuerlöscher (man muss es ja immerhin versuchen) und der andere schickt ein Mayday raus. Oder denke ich da wirklich so konträr zu den Procedures?

    Die Prioritäten liegen nun mal bei "Aviate - Navigate - Communicate". Sprich, wenn dir die Kiste um die Ohren fliegt, hast du besseres zu tun, als ATC zu informieren, wie sie Wrackteile im Meer interpretieren können.

    Das muss ich aber noch mal aufgreifen. Es sind allein zwischen der ersten und der letzten ACARS-Meldung zwei Minuten vergangen. Weiterhin hat es danach noch einige Minuten gedauert, bis die Maschine vom Radar verschwand. Die Priorisierung "Aviate - Navigate - Communicate" in allen Ehren, aber dafür werden doch in der ganzen Zeit mal zwei Sekunden für ein "Mayday Mayday Mayday" drin gewesen sein? Dafür muss man ja nichtmal den Sidestick loslassen...

    Daredevil macht richtig Laune :)
    Ein sehr gelungener Bösewicht, weil nicht Schwarz/Weiss. Viele moralische Bedenken, auch gegen den Superhelden selbst. Kämpft er vielleicht gegen den falschen? Ist der Böse im Grunde genommen gut? Verstößt der Held nicht gegen seine eigenen Berufsideale?