Bericht zum Emirates Tailstrike in Melbourne

  • Zitat

    Als der Airbus A340-500 (A6-ERG) der Emirates am Abend des 20. März mit 255 Passagieren an Bord den Punkt V1 1118 Meter vor dem Startbahnende erreichte befahl der Captain dem fliegenden First Officer bei 964 Meter das Abheben. Doch der Airbus reagierte nicht. Auch beim zweiten Versuch bei 886 Meter tat sich nichts; außer dass sich die Nase des A340 anhob. Bei 229 Metern setzte dann das Heck zum ersten Mal auf der Bahn auf. Nun gab die Crew mittels TOGA-Funktion vollen Schub und übersteuerte so den Bordcomputer. Doch erst 115 Meter hinter dem regulären Bahnende hob das Flugzeug langsam ab. Das Heck schlug noch mehrfach hinter dem Bahnende auf und beschädigte dabei unter anderem Localizer-Antennen und Bahnbefeuerungen. Den Untersuchungen des Australian Transportation Safety Board (ATSB) zufolge hatte der A340 hier nur eine Flughöhe von 70 cm erreicht. Erst 292 Meter hinter der Startbahn erreichte man eine reguläre Steigrate und schaffte es knapp über den 2,50 Meter hohen Flughafenzaun. Der Pilot begann über der Port Phillip Bay Kerosin abzulassen, um derart erleichtert wieder landen zu können. Doch 30 Minuten nach dem Start füllte sich das Cockpit mit Rauch. Eine sofortige Notlandung wurde eingeleitet und der A340-500 setzte hart wieder in Melbourne auf.

    Zahlenfehler

    Im Bordcomputer des Airbus A340-500 sei das Gewicht der Maschine beim Start falsch eingegeben worden, teilte die Transportsicherheitsbehörde am Donnerstag mit. Im Bordcomputer sei eine zwei statt einer drei eingegeben worden. Dadurch wurde das Startgewicht im Flight Management System um 100 Tonnen auf 260 Tonnen reduziert.

    Die Maschine wurde bei dem Vorfall so stark beschädigt, dass sie auch vier Wochen später noch nicht wieder im Dienst war. Am 21. April entschied Emirates wohl mit Blick auf die Unfallstatistik, den A340 so weit reparieren zu lassen, dass er drucklos zum Airbus-Werk nach Toulouse überführt werden kann. Beide Piloten erhielten am 2. April ihre Kündigung.


    Quelle: http://www.airliners.de/news/artikelse…articleid=17957

    Gruß Sascha