Vor wenigen Minuten hat Joaquim Miniana - genannt Chimo - den Einsatzbefehl erhalten. Er gehört zu einer jener Feuerpatrouillen, die jeden Sommer in Spaniens Wäldern riesige Feuersbrünste aus der Luft zu löschen versuchen. Die Feuerleitstelle hat Luftunterstützung angefordert. Chimo soll eine breite Feuerfront in einem Bergwald bekämpfen. Mit drei Tonnen Löschmittel beladen, hebt sein Löschflugzeug ab. Beim Start kennt der Pilot selten mehr Details als seinen Einsatzort.
Starke Winde treiben die Feuerwalze durch das ausgetrocknete Nadelholz, in Sekunden brennen ganze Bäume nieder. Chimo fliegt mit über 200 Stundenkilometern in wenigen Metern Höhe direkt auf die Spitze des Feuers zu. Durch den Abwurf des Löschwassers verliert das Flugzeug fast die Hälfte seines Gewichts. Der Pilot nutzt den plötzlichen Auftrieb, um die Gefahrenzone so schnell wie möglich zu verlassen. An manchen Einsatztagen während der Feuersaison starten und landen die Flugzeuge bis zu 20 Mal.
Seit den 60er Jahren hat sich die Zahl der Waldbrände in Spanien verzehnfacht. Heute brennt es bis zu 25.000-mal pro Jahr. Hauptursache ist die durch extreme Bewirtschaftung immer stärkere Austrocknung der Böden. Dennoch haben die Löschmannschaften Erfolge aufzuweisen. Durch schnelle Ortung der Brandherde können viele Feuer frühzeitig bekämpft werden. Moderne Technik ermöglicht außerdem ein effizientes Vorgehen. Dennoch bleibt der Job einer der gefährlichsten Berufe überhaupt. Jedes Jahr verunglücken Piloten bei ihrer Arbeit. Auch Chimo hatte bereits einen schweren Unfall. Ein Ereignis, das ihn vorsichtig gemacht hat.