[ARD] Gleich! // 13.15 - 13.45 Uhr // ARD exclusiv: Airport am Start (BBI)

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    Auf dem neuen "Willy-Brandt-Flughafen in Berlin-Schönefeld sollen nach der Eröffnung im Sommer 2012 jährlich 25 Millionen Reisende abgefertigt werden. Berlin würde damit nach Frankfurt und München zur Nummer 3 unter den deutschen Airports.

    Da etwa jeder zweite Passagier mit der Bahn anreist, entsteht zugleich ein Verkehrsknoten. Der direkte Weg vom Zug zum Flug in wenigen Minuten wird aus dem BBI eines der modernsten Terminals der Welt machen. Doch bis dahin ist noch viel zu tun. An die 10 000 Menschen sind an der logistischen Meisterleistung des BBI-Countdowns beteiligt. Einige von ihnen, deren Leben sich durch den Airport radikal verändert, wird die Dokumentation für mehrere Monate begleiten. Die meisten, die sich um die Mobilität des künftigen Airports kümmern, sind selbst mobile Menschen, unterwegs auf den Großbaustellen der Welt und mit ihren Familien per Mail verbunden. Andere wollen hier sesshaft werden, wenn es der neue Arbeitsplatz zulässt, wieder andere wollen Haus und Garten aufgeben, weil der Fluglärm sie krank macht. Es gibt Gewinner und Verlierer rund um Schönefeld.

    Die 30-Minuten-Reportage folgt Visionären und Pragmatikern durch das Labyrinth der Baustelle. Der kürzeste Weg vom Zug zum Abflugschalter beträgt rund 50 Meter. Die Deutsche Bahn hat einen 405 Meter langen und 60 Meter breiten sechsgleisigen Bahnhof im märkischen Sand vergraben, direkt unter der Flughafenhaupthalle. Die Eisenbahnanbindung verläuft unterirdisch durch den ganzen Sicherheitsbereich des Flughafens, einmalig in Deutschland. DB-Projektleiter Peter Schulze, 53, hat schon am Berliner Hauptbahnhof und am Bahnhof Südkreuz mitgebaut, hochkomplizierten, aber ruhigen Baustellen, wie er rückblickend meint. Solch massive Anwohnerproteste gegen Bahntrassen wie jetzt rund um Schönefeld gab es damals nicht. Es trifft den Vollbluteisenbahner Schulze im Mark, dass sich auf Grund von gerichtlichen Auseinandersetzungen die ICE Gleisanbindung seines neuen Flughafenbahnhofs verzögern könnte.

    Mitten im Chaos agieren bereits die Umzugsplaner Roland Böhm, 36, und Daniel Forsmann, 35. Mit Hilfe der Münchner Experten wurden die neuen Flughäfen in Athen, Bangkok und Kuala Lumpur in Betrieb genommen. Ihr Fachwissen war auch bei der Inbetriebnahme neuer Terminalanlagen in Brüssel, Madrid und Singapur gefragt. Doch von der Realität vor Ort lassen sich die beiden Kosmopoliten gern herausfordern. Sie sind beim Airport-Spotting unterwegs, um herauszufinden, woran sich Reisende orientieren, was sie übersehen und wo sie sich verlaufen. In ihrem kleinen Büro auf dem alten Flughafen Schönefeld schreiben Böhm und Forsemann die "Drehbücher" für den Tag X 2012.

    Quelle: ard.de