Island: Grimsvötn spuckt

  • Air Berlin meldet im Facebook, dass Berlin wieder ab 14 Uhr aufmachen soll.
    Ist dem wirklich so, muss mir danach mal unbedingt einer erklären, warum grade die drei Stunden für die Luftfahrt hier in Deutschland so gefährlich waren! ?(:cursing: :wall:

    Gruss - Tom
    - Mein System

    Zitat

    Ich bin der Schwarze ^^

  • Es wäre nur mal interessant zu wissen, wenn wirklich mal weitergeflogen wird, und es dann nen großen dunklen Fleck auf irgendnem Acker geben sollte ( wir hoffen das natürlich nicht...*aufHolzklopf*), ob da auch noch von den finanziellen Verlusten die Rede ist......

    "When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight


    „Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.“Arthur Schopenhauer

    • Offizieller Beitrag

    Es wäre nur mal interessant zu wissen, wenn wirklich mal weitergeflogen wird, und es dann nen großen dunklen Fleck auf irgendnem Acker geben sollte ( wir hoffen das natürlich nicht...*aufHolzklopf*), ob da auch noch von den finanziellen Verlusten die Rede ist......

    Na klar! Die Jungs von der Ergo freut das bestimmt nicht Peter.... :)

  • ob da auch noch von den finanziellen Verlusten die Rede ist......

    Ist mir bei der Diskussion bisher auch des öfteren in den Sinn gekommen. Ich denke, es scheint sehr schwierig zu sein die Gefahren vernünftig abschätzen zu können und sobald es auch nur einen kleinen Zweifel gibt, wird eben nicht geflogen. Nachvollziehen kann ich diese Haltung, den Ärger der Fluggesellschaften aber auch. ;)

    Gruß,
    Dirk

  • nun, ich bin in der Luftfahrt tätig gewesen, und werde es vielleicht wieder sein.
    Eines habe ich dabei gelernt:
    Egal in welcher Sparte der Luftfahrt du tätig bist ( sei es als Kutscher, Dispatcher, Techniker, und auch als kleiner Spritti), man hat nie den kompletten Überblick. So gesehen sind wir alle Fachidioten kleineren Ausmaßes. :ironie:
    Ich für meinen Teil kann aus meinen Kenntnissen ( durch den Vater oder selbst erworben oder angelesen) keinerlei Unbedenklichkeit zum Fliegen unter solchen Bedingungen ableiten.
    Wenn ich so etwas lese, und dann die kritischen Stimmen zum Flugverbot höre, dann wundert mich etwas die unterschwellige Nonchalance, mit der das Risiko abgewogen wird.
    Zumal die beiden F404 der Hornet etwas robuster ausgelegt sind als zivile Triebwerke.....

    Wenn es irgendwann ne Expertengruppe gibt, die jedem Deppen mit nem Mikrofon und ner Kamera ins Gesicht sagen kann, daß es absolut ohne Risiko ist, durch solche Wolken zu fliegen, dann wird es solche Einschränkungen nicht mehr geben. Oder täusche ich mich da??
    Dies war bislang aber nicht der Fall, und somit findet sich kein Politiker oder Entscheidungsträger, der dann die Flüge freigibt.
    Komischerweise findet sich auch keine Fluggesellschaft, die im Fall der Fälle schon vorher Schadensersatz großzügigst offeriert......

    Und bis dahin gilt völlig richtig: safety first!

    "When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight


    „Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.“Arthur Schopenhauer

  • Peter, zu den Bildern haben wir uns letztes Jahr schon "gefetzt", wenn ich mich nicht irre ;) Die Bilder stammen meines Wissens von einem Flug, der in "unmittelbarer" Nähe zum Vulkan und kurz nach dessen ersten Ausbruch durch die Wolke gedüst ist. Da findet sich dann eine wesentlich höhere Konzentration an Aschepartikeln, als wir sie nach 4 Tagen hier über den Kontient je finden werden.
    Generell finde ich es ein wenig "gewagt", hier Bilder eines ganz anderen Ereignisses anzubringen ;)
    Es ist meines Wissens bisher noch kein Verkehrsflugzeug abgestürtzt, weil es durch Vulkanasche geflogen ist. Die einzigen mir bekannten Vorfällte sind British Airways und KLM gewesen, bei denen kurzzeitig mal die Öfen ausgegangen waren. Die sind aber auch direkt über dem Vulkan durch die "frische" Wolke geflogen, und nicht tausende von Kilometern entfernt durch tagelang vermischte Luft!

    Ich denke, ich spreche jetzt auch mal für Toto und alle anderen, die hier "schimpfen". Sicher hast du mit "safety first" recht. Und im letzten Jahr hat man sicherlich auch so lange geschlossen, weil man es nicht besser wusste. Nun haben wir aber nicht mehr 2010, sondern es sind 13 Monate vergangen, in denen NICHTS passiert ist. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede!

    Es ist nach meinem Kenntnissstand noch immer kein Messflugzeug in der Luft gewesen, obwohl es bei den Briten schon seit mind. 24 Stunden einsatzbereit ist. Der Grund, keiner will die Verantwortung übernehmen!

    Nächste Frage: Warum wartet man nicht LIDAR-Daten ab, bevor man einen Luftraum und/oder Airport schließt? Wie du hier lesen kannst, hätte man sich den ganzen Terz sparen können, wenn man auf Grund der Messdaten entschieden hätte, und nicht, weil eine Simulation andeutet, dass da was sein KÖNNTE!

    Zitat von Spiegel Online

    Erst ab zwei Milligramm Asche pro Kubikmeter Luft ist das Fliegen verboten. Ob der Wert am Mittwochvormittag tatsächlich erreicht wurde, erscheint nach ersten Messungen zweifelhaft. Mehrere große Flughäfen, darunter Berlin und Hamburg, waren geschlossen worden, Zehntausende Reisende saßen fest.

    "Die Aschekonzentration scheint insgesamt sehr niedrig zu sein", teilte das Forschungszentrum Jülich jetzt mit. Das Messsignal sei "deutlich kleiner" als 2010 beim Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull. Die Jülicher Forscher haben seit Dienstagabend mit Laserstrahlen den Partikelgehalt der Luft über Schleswig-Holstein gemessen. Ihr Messgerät befindet sich in der Nähe von Rendsburg.


    Stattdessen schließt man Flughäfen nur auf Grund von willkürlichen Grenzwerten, die selbst von der VC angezweifelt werden. Und die werden sicherlich nichts fordern, was ihren Mitgliederinteressen zuwiderspricht ;)

    Wie gesagt: So lange man es nicht besser weiß, ist es sicherlich sehr vernünftig, eher zu früh zu agieren als zu spät. Aber in diesem Fall hat man es besser gewusst und, und das ist in meinen Augen das wichtigste, man hätte es schon früher besser wissen müssen, wenn man wirklich aus den Ereignissen des letzten Jahres gelern hätte!

    Gruss - Tom
    - Mein System

    Zitat

    Ich bin der Schwarze ^^

  • Habe mal kurz nach dem Bericht gegoogelt, der nach dem Falcon-Testflug letztes Jahr veröffentlich wurde. Das ganze pdf gibt es hier: KLICK

    Für mich mit das wichtigste steht auf Seite 1:

    Zitat

    Nach dem Flug wurde die Falcon einer Inspektion unterzogen. Dabei wurden keine Beschädigungen der Triebwerke (nach einer Boroskopie), Fenster oder anderer Bauteile festgestellt. Weitere Triebwerksinspektionen laufen noch. Silberfolien, die an Flügelbehältern befestigt waren, zeigten keine sichtbaren Einflüsse von den Vulkanaschepartikeln.


    Angeblich war man da ja durch ein genauso gefährliches Gebiet geflogen, welches die letzten Tage über England, Skandinavien und Deutschland gelegen hat....:gruebel:

    Gruss - Tom
    - Mein System

    Zitat

    Ich bin der Schwarze ^^

  • Tom ne Frage:

    Warum will keiner die Verantwortung übernehmen??

    Doch wohl nur, weil niemand absolut sicher sein kann. Und warum?? Das VAAC wurde ja auch erst nach dem zweiten gravierenden Vorfall eingerichtet.
    Und wenn noch kein Verkehrsflugzeug aufgrund von Vulkanasche abgestürzt ist, bedeutet das im Umkehrschluss noch lange nicht, daß es ungefährlich und unbedenklich ist.
    Was nützen auch Messdaten, wenn in der Atmosphäre sich die Konzentrationen und Positionen innerhalb weniger Stunden bedeutend verändern können??
    Du kritisierst ( zu Recht) die Entscheidungsgrundlage Computermodell, willst aber gleichzeitig auf Basis mehrerer Momentaufnahmen entscheiden lassen.....( ich persönlich weiss mit einem einzigen Blick nach Draussen auch nicht, wie übermorgen das Wetter wird.... ;) )
    Darüber liesse sich vortrefflich streiten..... :ironie:

    Nächste Frage: Warum wartet man nicht LIDAR-Daten ab, bevor man einen Luftraum und/oder Airport schließt? Wie du hier lesen kannst, hätte man sich den ganzen Terz sparen können, wenn man auf Grund der Messdaten entschieden hätte, und nicht, weil eine Simulation andeutet, dass da was sein KÖNNTE!


    Witzigerweise verwende ich die gleiche Argumentation im Winnenden- Thread, entscheiden auf den Tatsachen und nicht aufgrund irgendwelcher inszenierten Spekulationen. :zunge: :friends:

    Stattdessen schließt man Flughäfen nur auf Grund von willkürlichen Grenzwerten, die selbst von der VC angezweifelt werden. Und die werden sicherlich nichts fordern, was ihren Mitgliederinteressen zuwiderspricht


    Nun einer der damaligen VC- Protagonisten war mal aufgrund einer Diversion in STR und konnte beim walk around nicht mal Hydraulikflüssigkeit von verschmutzten Regenwasser- daß sich im main gear bogie angesammelt hatte- unterscheiden. :rofl:
    Spaß beiseite.
    Wie ich oben schon mal andeutete, hat man wenn man in der Luftfahrt tätig ist, nie das komplette Bild bei sich persönlich auf dem Schirm. Du bist, genausowenig wie ich, kein Techniker, Jurist, Meteorologe. Ich kenn die Flieger auf dem Vorfeld und aus Mitflügen. Du planst Flüge, hast auf den Hintergrund bestimmt ne bessere Aussicht, als ich es jemals haben werde. unbestritten.
    Genausowenig ist ein Pilot ein Hans Dampf in allen Gassen.Zumindest nicht mehr, weil sich die Anforderungsprofile komplett verschoben haben.
    Mein Dad hat oft erzählt, wenn er auf irgendner Airshow ne 104 hingestellt hatte, kamen viele von uns Luftfahrtverückten, und haben derart detaillierte Fragen gestellt, die er als Kutscher niemals hätte beantworten können, obwohl er mit der 104 Werkstattflüge unternahm, und deswegen ne Berechtigung dafür besaß. Denn die Herren haben jedes verfügbare Material über die Maschine aufgesogen, jede Broschüre, teils auch die technischen Dokumentaionen, die Piloten nicht zu wissen brauchen. ;)
    Vom betriebswirtschaftlichen Standpunkt her gesehen, von der allgemeinen Operation her, gebe ich dir uneingeschränkt Recht. Aber dies ist leider nur eine Seite vom Diamanten. Die Situation hat so viele Facetten, daß ich mir keine abschliessende Bewertung zutraue.
    Fakt ist auch, daß die KLM und B-Line Kutscher verdammtes Glück hatten, und an dem jeweiligen Tag wohl ihre komplette Glückswurst für das gesamte Jahr aufgebraucht haben.
    Wäre nur irgendein Faktor, der zum glücklichen Ausgang beider Vorfälle beigetragen hatte, weggeblieben, hätten diese beiden Flüge böse enden können.
    Man kann auch anhand der Wahrscheinlichkeitsrechnung argumentieren. Wenn man beispielsweise die Wahrscheinlichkeit berechnen würde, ob zwei Flugzeuge auf ner Fläche 1000 auf 1000 Meilen zusammenstossen können, käme man wahrscheinlich zu dem Schluß ( sry mein Mathe- Abi is ne Weile her), daß die Chance auf dem Papier nicht mal existiert. Trotzdem stiessen die deutsche Tupolev und der USAF- Starlifter zusammen.
    Murphy´s Law eben.
    Man darf auch mit 0,5 Promille noch Autofahren, komischerweise aber keine Fahranfänger, Taxifahrer und Berufskraftfahrer. Wird man in nen unverschuldeten Unfall verwickelt, hat man trotzdem ne Mitschuld. Klar auf was ich raus will??

    "When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight


    „Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.“Arthur Schopenhauer

  • Würde mich auch mal interessieren. Kein Schwein kann wirklich eine Aussage über die Gefahr von Asche für Triebwerke machen, da ist es doch besser, erstmal die Flieger am Boden zu lassen!?

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  • Zitat

    Forscher haben auf dem Hekla eine 20 Kilometer breite Beule entdeckt, berichtete "Spiegel-Online" und zitierte den Vulkanologen Birger-Gottfried Lühr vom Geoforschungsinstitut Potsdam, der einen baldigen Ausbruch für "sehr wahrscheinlich" hält.

    http://nachrichten.t-online.de/island-forsche…7116/index?news

    "So...all of time and space, everything that ever happened or ever will...
    Where do you want to start?"