Zwischenfall auf Air-Berlin-Flug: Öldämpfe gelangten in die Kabinenluft

  • Auf dem Flug einer Passagiermaschine der Air Berlin von München nach Bangkok sind über längere Zeit Öldämpfe in die Kabinenluft gelangt. Die gesamte Besatzung klagte einem Crewmitglied zufolge danach über gesundheitliche Beschwerden. Nach Informationen des Radioprogramms NDR Info trat an Bord eines Airbus A 330-223 am 9. April dieses Jahres über insgesamt 30 Minuten ein "extrem starker Ölgeruch" auf, der sich über die ganze Maschine verbreitete. Bei der Crew seien anschließend Übelkeit und Kopfschmerzen aufgetreten, heißt es in einem NDR Info vorliegenden Bericht.

    Bei einer nach dem Flug durchgeführten Sonderinspektion stellten Experten der Thai Airways zudem fest, dass das rechte Triebwerk aufgrund einer größeren Ölleckage noch in Bangkok ausgetauscht werden müsse. In einem englischsprachigen Dokument, das NDR Info vorliegt, wird dabei auf die Vorgaben des Flugzeugherstellers Airbus verwiesen. Aus Deutschland eingeflogene Spezialisten der Air Berlin kamen einer Sprecherin von Air Berlin zufolge zu einem anderen Ergebnis. Es handele sich um ein Leck, das nur am Boden auftrete: "Die Untersuchungen vor Ort in Bangkok ergaben, dass der Ölverbrauch des betreffenden Triebwerks sich innerhalb des maximal zulässigen Bereichs befand, der vom Triebwerkshersteller vorgegeben ist." Nach "Säuberung und Überprüfung" sei das Flugzeug nach Deutschland zurückgeflogen. Es habe "zu keinem Zeitpunkt eine Beeinträchtigung der Luftsicherheit" bestanden, betonte die Fluglinie. Zu dem thailändischen Bericht äußerte sich Air Berlin nicht.

    Die Sprecherin bestätigte, dass die Besatzung des Fluges AB 7152 kurz nach dem Start in München einen Ölgeruch wahrgenommen habe. Der Kapitän selbst habe sich jedoch dazu entschlossen, den Flug Richtung Thailand fortzusetzen, "da sich der Geruch nach kurzer Zeit verflüchtigte und es zu keinen Auffälligkeiten kam." Passagiere hätten sich während des Fluges nicht beschwert, so Air Berlin. Das Unternehmen äußerte sich nicht zur Frage, ob die Fluggäste über das Auftreten von Öldämpfen und eine mögliche Gesundheitsgefährdung informiert worden seien. Das fragliche Triebwerk, so die Fluglinie, sei nach Rückkehr der Maschine vorsorglich gewechselt worden.

    Verbranntes Triebwerksöl, das Nervengifte enthält und das in Ausnahmefällen über die Belüftungsanlage in die Flugzeugkabine gelangen kann, wird von weltweit Hunderten Piloten und Flugbegleitern für akute Beschwerden, aber auch für schwere neurologische Erkrankungen verantwortlich gemacht. Flugzeughersteller und Airlines halten dagegen einen kausalen Zusammenhang zwischen Öldämpfen und Erkrankungen wissenschaftlich nicht für erwiesen. Die Gewerkschaft ver.di, die Pilotenvereinigung Cockpit und der Flugbegleiterverband UFO haben in der Vergangenheit deshalb wiederholt gefordert, eine umfangreiche wissenschaftliche Studie zu diesem Thema durchzuführen.


    Quelle: NDR

    Torsten

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  • Folgende drei Reports beziehen sich darauf:


    Incident: Air Berlin A332 near Munich on Apr 8th 2011, smell of oil on board
    Incident: Air Berlin A332 near Munich on Apr 9th 2011, strong smell of oil on board
    Incident: Air Berlin A332 at Bangkok on Apr 11th 2011, departed with engine required to be changed

    Zitat

    The German Luftfahrtbundesamt (LBA) is investigating whether the flight was illegally conducted with a defective engine.

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    Vossi: »Och nö, n Ground - i mog ned mit dem ren!« Basti: »Mach doch No Voice, No Keyboard - und Abfahrt!«

    » Ein abgefackter russische Freewareplatz - oder wieder der Berliner sagt: Tegel, wa? «

    - Matthias D., Kind der Mauer

  • Ölgeruch in der Kabine: Luftfahrtbundesamt ermittelt gegen Air Berlin

    Das Luftfahrtbundesamt ermittelt gegen die Fluggesellschaft Air Berlin. Nach SPIEGEL-Informationen geht es darum, dass bei einem Airbus A330 auf mindestens zwei Flügen Ölgestank in der Kabine festgestellt wurde. Dieser steht im Verdacht, gesundheitsgefährdend zu sein.

    Zugetragen hat sich der Vorfall zunächst auf einem Flug von München nach Mombasa am 8. April. Einen Tag später kehrte der Airbus (Kennzeichen D-ALPD) nach München zurück und hob zwei Stunden darauf mit Ziel Bangkok ab - und wieder roch es nach Triebwerksöl, in dem auch das Nervengift TCP enthalten ist. Dass dadurch aber eine wirkliche Gefahr besteht, ist bislang nicht erwiesen.

    In Bangkok bildete sich Augenzeugenberichten zufolge eine Öllache unter dem rechten Triebwerk. Offensichtlich war eine Dichtung defekt, und das Schmiermittel war großflächig durch das Triebwerk geflossen. Dort wird auch die Atemluft für die Passagiere abgezapft. Mechaniker in Bangkok sollen Air Berlin geraten haben, den Motor auszutauschen. Doch das geschah erst zwei Tage später, nach Rückkehr der Maschine. Eine Air-Berlin-Sprecherin bestätigte die Probleme mit dem Ölgeruch.


    Eine Sicherheitsgefahr für die Passagiere habe zu keiner Zeit bestanden. Deshalb habe die Turbine nicht früher ausgetauscht werden müssen: "Geringe Leckagen dieser Art sind konstruktionsbedingt zulässig."


    Quelle: Spiegel Online

    Torsten

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  • Nu ist ja langsam gut. Über ne Woche nach dem "Vorfall" immer noch so ein Fass aufzumachen.... :thumbdown: Ich finde, es ist Zeit, wieder eine andere Sau durchs Dorf zu treiben!

    Gruss - Tom
    - Mein System

    Zitat

    Ich bin der Schwarze ^^

  • Dann ergibt das mit dem "Sau durchs "Dorf" treiben" auch wieder einen Sinn ^^

    Gruß, Tom

  • Nu ist ja langsam gut. Über ne Woche nach dem "Vorfall" immer noch so ein Fass aufzumachen.... :thumbdown: Ich finde, es ist Zeit, wieder eine andere Sau durchs Dorf zu treiben!


    Nu stell dich mal nicht so an, wenn bei der DB jemand furzt geht das auch wochenlang durch die Presse. :zunge: :friends:

    mfg
    Günter

    11474   1663846

  • Unabhängig davon hat sich eure Presseabteilung auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert:

    Zitat

    Air Berlin did not explain the quick turn around times in Mombasa (less than 120 minutes at the gate although Air Berlin claims the aircraft was inspected to determine the source of the smells) and Munich (less than 130 minutes at the gate).

    Air Berlin did not clarify how the smell of oil, that by Air Berlin's statement appeared during approach to and landing in Mombasa, was possible if the leak was static indeed and oil therefore exited the engine only while not operating and any residue had already been blown out by the operating engine evident by the dissipation of the smell of oil shortly after takeoff as reported by Air Berlin.

    Air Berlin also did not explain, how it was possible that the local Bangkok maintenance team of Thai Airways while conducting the inspection of the aircraft and engines arrived at the Airbus Trouble Shooting Manual's (TSM) task 71-00-61-810-801, subtask 71-00-61-810-050-A fault isolation, identified oil leaking from the inlet cones, anti-ice vent holes, fan blades, 2.5 bleed vent areas of the #2 engine and identified puddles of oil at the bottom of the fan case of engine #2 as well as on the floor underneath engine #2, consistent with the failure of the no. 1 carbon bearing seal of the right engine. Subtask 71-00-61-810-050-A fault isolation clearly states in conclusion a) without granting any discretion: "a) If there was oil wetting in one or more of these areas, do these steps: 1) replace the engine, 2) replace the no #1 bearing carbon seal on the engine that you removed".

    Air Berlin further did not explain, how it was possible that the Thai Airways' maintenance team and Air Berlin's specialist team arrived at very different results in their investigations and how it was possible that Air Berlin's maintenance team released the aircraft for a flight carrying passengers.

    Air Berlin also did not explain the picture of the oil leak on the spinner (see below) that clearly shows the oil exited under the influence of sufficient airflow pressing the oil against the spinner, which entirely elimited the influence of gravity, and the spinner turning at speed, making absolutely clear the oil leaked while the engine was turning. The picture suggests by the visible distribution of oil that the picture was taken immediately after engine shut down.

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    - Matthias D., Kind der Mauer

  • Ich finde, dazu muss ne Pressestelle auch keine Auskunft geben! Ganz ehrlich, mit dem Kauderwelsch könnte doch eh keine Pressefuzzi was anfangen.

    Gruss - Tom
    - Mein System

    Zitat

    Ich bin der Schwarze ^^

  • Ich will niemand verurteilen, ich finde es nur interessant zu beobachten. ;)

    Wenn die Bild bei einem Go Around gleich einen Aufstand macht, ist das Geschrei gross. Wenn aber die Fachpresse (Avherald bemüht sich sogar um neutrale Berichterstattung) mal nachfragt gibt es keine Antwort.
    Laut Text hattet ihr ja ein eigenes Maintainance Team vor Ort - wo liegt dann also das Problem wenn einer aus der Presseabteilung die Infos einholt und sie dann (Gesichtet, ich würde auch keinen Mechaniker direkt mit der Presse reden lassen) weitergibt? Wenn man mal die Meinung der Anderen Seite hören will kommt nichts. Eure Presseabteilung hätte ja wenigstens auf die laufende LBA Ermittlung verweisen können.

    Ich kann verstehen wenn du jetzt dazu weder etwas sagen willst, noch darfst. Aber die Ganze Sache - das musst auch du zugeben - wirft Fragen auf. Und ich befürchte das die leider nicht geklärt werden, und es bei dieser einseitigen Darstellung bleibt.

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    - Matthias D., Kind der Mauer

  • Da ich von einer fehlerfreien Arbeit unserer Mechaniker ausgehe, erwarte ich einfach, dass der LBA-Bericht zeigen wird, dass wir im recht waren. Und der Flieger stand nicht umsonst ne Weile AOG in BKK.

    Gruss - Tom
    - Mein System

    Zitat

    Ich bin der Schwarze ^^

  • Wir verstehen uns ;) Warum eure Presseabteilung das so nicht gesagt hat - keine Ahnung. Warten wir auf den LBA Bericht.

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    Vossi: »Och nö, n Ground - i mog ned mit dem ren!« Basti: »Mach doch No Voice, No Keyboard - und Abfahrt!«

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    - Matthias D., Kind der Mauer

  • Wenn eine andere Gruppe von Mechanikern, die in ner Part 145- Bude arbeiten, den Flieger erst mal sperrt, dann aber die Spezialisten aus Deutschland anreisen, und dann doch sagen, fliegt los, dann mach ich mir irgendwie Sorgen.
    Hier wollte irgendjemand seiner Firma nen Gefallen tun, und die Kosten für nen engine change im Ausland seiner Firma sparen. Oder es arbeiten die richtigen Spezialisten nur in Deutschland, die den kleinen Thais erstmal bei nem Flieger gezeigt haben, wo der Motor überhaupt ist?? :ironie:
    Und was ist ein adjusted oil leak ?? Entweder ist der Motor dicht oder nicht.......Und das AMM macht die klare Aussage, daß der Ofen gewechselt werden muß.....basta.
    Und klar, jeder würde von uns liebend gerne in nem Flieger sitzen, der Öldämpfe freisetzt. Diese können ja auch nur TCP ( ja genau, ein Nervengift enthalten......). Man wusste, daß Öl an ner Stelle austrat, wo es nicht rauskommen darf. Also gut. Dann der fragwürdige Eintrag ins Log, das Öl kommt als Dampf durch den Verdichter direkt in die Atemluft der Passagiere und der Crew. Was wäre denn gewesen, wenn den beiden Kutscher auf einmal richtig schwindelig geworden wäre?? :huh:
    Manch einer der Paxe könnte ne Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung stellen, wenn er die nächste Grippe auf diesen Flug zurückführt......
    Wozu die ganzen Vorschriften und Richtlinien seitens Hersteller, Zulassungsbehörden etc. wenn man bei AB ( ganz im Gegensatz bei Thai Airways) eher locker und dehnbar auslegt.......
    Die Crew hat diese Dämpfe dem LBA gemeldet. Völlig zurecht. Und warum muß man so etwas beim LBA meklden??

    Die Geschichte gibt nen ziemlich düsteren Einblick wie Sicherheitskultur in ner Airline praktiziert werden kann......

    "When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight


    „Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.“Arthur Schopenhauer

    Einmal editiert, zuletzt von The Big Lebowski (30. April 2011 um 14:56)

  • Nu ist ja langsam gut. Über ne Woche nach dem "Vorfall" immer noch so ein Fass aufzumachen.... :thumbdown: Ich finde, es ist Zeit, wieder eine andere Sau durchs Dorf zu treiben!


    Ist gut,ich habe lediglich eine Nachricht oder Meldung anhängen wollen das hat mit der erwähnten "Sau" nichts zu tun. in Zukunft behalte ich das eben für mich. Danke. Und ein Fass mach ich auch nicht auf. Das hört sich ausserdem so an als wenn das ne Unverschämtheit wäre, das ich sowas poste. Ich bin neutral, das sollte klar sein, was hab ich davon Air Berlin was anhängen zu wollen. Die Bahn ist eh pünktlicher. :aetsch:

    Torsten

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    2 Mal editiert, zuletzt von Torti_294 (30. April 2011 um 16:32)

  • ist gut,ich habe lediglich eine Nachricht oder Meldung anhängen wollen das hat mit der erwähnten sau nichts zu tun. in Zukunft behalte ich das eben für mich. danke.


    Ich fand das Erwähnen und Posten der Meldung wichtig Torsten! :friends:
    Und ich wäre mal gespannt, wie SAFA- Inspektoren in Deutschland reagieren würden, wenn sie nen Flieger mit derartiger Öl- Leckage auf der Rampe finden würden...... :gruebel:

    "When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight


    „Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.“Arthur Schopenhauer

  • Zitat

    Hier wollte irgendjemand seiner Firma nen Gefallen tun

    Wollte... oder MUSSTE.... Wird man nie erfahren, aber wäre bei AB nicht das erste mal. Nur das mal dazu...

    122894.png ....hat keine Ahnung von B777

  • Torsten, ich meinte mir der Sau auch nicht dich! Sonder eher den medialen Buhei, der um die Geschichte gemacht wurde.

    Und wenn ihr Experten hier alle der Meinung seid, der Flieger wäre kaputt nach Hause geflogen worden, dann erklärt mir mal bitte, warum sich a) die Crew dazu bereiterklärt hat (und glaubt mir, die LTU-Crews lassen nicht alles mit sich machen!) und b) warum es keinerlei Reports und Beschwerden nach dem Rückflug gab!

    Gruss - Tom
    - Mein System

    Zitat

    Ich bin der Schwarze ^^

  • Kaum eine andere Ailrine in Deutschland hat die Presse so gut im Griff wie AB normal. Viele viele Vorfälle die man erlebt, sieht an Airports , hört.... tauchen niergendwo auf ;)
    Es ist schon interessant wenn viele Airlines diverten und bestimmte andere landen obwohl AIP Minimum keine Siskussion lassen ;) In der Masse natürlich auch Ausreißer.
    Was meint ihr zahlen Bild & Co Reporter an Ticketpreisen bei AB :thumbup::whistling::duw: Oder warum ist ein A.H. öfter im Klatschblatt oder in der Blöd und ein LH Vorstand nie?
    Presse hat Macht und die gehört wohl auch kontrolliert.

  • Torsten, ich meinte mir der Sau auch nicht dich! Sonder eher den medialen Buhei, der um die Geschichte gemacht wurde.


    Ich will dir wirklich nichts böses Tom, aber so geht es uns bei der Bahn auch oft. :) Jetzt siehst du mal wie das ist. Und den Mist mache ich fast täglich mit, gewöhnen kann man sich aber glaube ich irgendwie nicht daran. Zumindest ist es mir noch nicht gelungen.

    EDIT: Ach ja, lass dich nicht unterkriegen durch so einen Murks.

    mfg
    Günter

    11474   1663846