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Skandalöse Arbeitsbedingungen für Lokführer im privaten Güterverkehr
Gerade erst vor zwei Wochen forderte das schwere Zugunglück in Hordorf zehn Menschenleben. Der Lokführer des Güterzuges soll zwei Haltesignale übersehen haben. Die genaue Ursache des Unglücks ist noch unbekannt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Anlass für uns, die Branche etwas genauer zu beleuchten. Die privaten Unternehmen im Schienengüterverkehr stehen unter enormem Kostendruck. Effizient und günstig sollen die Lokführer auch gefährliche Güter an ihren Bestimmungsort bringen. Wie halten es die Privatanbieter mit Arbeits- und Ruhezeiten und damit auch mit der Sicherheit?
REPORT MAINZ gegenüber berichten Lokführer auf Güterzügen von Privatbahnen von extralangen Arbeitszeiten: 15 Stunden und mehr im Führerstand seien keine Seltenheit. Vorfahrt für wirtschaftliche Effizienz, die Sicherheit bleibt dabei nicht selten auf der Strecke.
Den Traumberuf "Lokführer" gibt es nur noch in Kinderaugen. Die Realität sieht häufig anders aus: Nachtschichten, unregelmäßige Dienstzeiten, verdichtete Dienstpläne, und daher kaum Zeit zum Ausruhen. Übermüdung, Schlafmangel, Unkonzentriertheit sind an der Tagesordnung. Und damit steigt auch das Risiko eines Unfalles.