ZitatLONDON - Der Turbinenhersteller Rolls-Royce will nach der Pannenserie bei seinen Trent-900-Flugzeugtriebwerken fehlerhafte Module ersetzen. Das gab Rolls-Royce am Freitag in London bekannt. Der Fehler betreffe die gesamte Serie, sei aber beschränkt auf eine bestimmte Komponente im Turbinenteil des Triebwerks. Durch austretendes Öl habe ein Ölbrand entstehen können. Dieser habe im Bereich der Mitteldruckturbine zum Bruch der Turbinenscheibe geführt.
Die speziell für den Airbus A380 entwickelten Triebwerke werden gegenwärtig von den Fluggesellschaften Lufthansa, Singapore Airlines und Qantas verwendet.
Die Erkenntnisse von Rolls-Royce decken sich mit denen der europäischen Luftaufsichtsbehörde EASA. Alle Maschinen müssen einer Direktive zufolge nochmals genauestens inspiziert werden. Die EASA hatte bereits im August vor dem durch Materialermüdung entstehenden Problem gewarnt und eine höhere Frequenz an Tests angeordnet.
Airbus: Leichte Verzögerungen der AuslieferungenAirbus-Chef Thomas Enders rechnet nach der A380-Panne mit einer leichten Verzögerung bei den Auslieferungen. Er begründet das mit den jüngsten Anweisungen von Triebwerkhersteller Rolls Royce zu verschärften Kontrollen und zum Austausch bestimmer fehlerhafter Teile beim Trent-900-Antrieb. "Ich gehe davon aus, dass die Inspektionen und der Austausch Auswirkungen auf die Auslieferungen haben werden", sagte der Chef der größten EADS-Tochter am Freitag in einer Telefonkonferenz.
Qantas A388 near Singapore on Nov 4th 2010, uncontained engine failure
-
-
Ich hab grade folgende Liste gefunden, auf PPRune:
- massive fuel leak in the left mid fuel tank
- massive fuel leak in the left inner fuel tank
- a hole on the flap canoe/fairing that you could fit your upper body through
- the aft gallery in the fuel system failed, preventing many fuel transfer functions
- fuel jettison had problems due to the previous problem above
- bloody great hole in the upper wing surface
- partial failure of leading edge slats
- partial failure of speed brakes/ground spoilers
- shrapnel damage to the flaps
- total loss of all hydraulic fluid in the green system (the A380 has two hydraulic systems, the green and yellow system)
- manual extension of landing gear
- loss of 1 generator and associated systems
- loss of brake anti-skid system
- unable to shutdown adjacent #1 engine using normal method after landing due to major damage to systems
- unable to shutdown adjacent #1 engine using using the fire switch. Therefore, no fire protection was available for that engine after the explosion in #2
- ECAM warnings about major fuel imbalance because of fuel leaks on left side, that were unable to be fixed with cross-feeding
- fuel trapped in trim tank (in the tail). Therefore, possible major center-of-gravity out-of-balance condition for landing
Quelle: http://www.pprune.org/rumours-news/4…tml#post6052307
-
Das ist allerdings nur eine Vermutung, keine bestätigte Liste. Die ist vom 10. November und ein paar Posts weiter unten schreibt der Verfasser ja selber, dass er die Liste aus eigenem Ermessen erstellt hat, da er u.a. auch mal als Pilot die A320-Familie geflogen hat. Ist also mit Vorsicht zu geniessen.
Ausserdem gefallen mir die Beschreibungen nicht so toll, wie "massive fuel leak" oder "bloody great hole", etc. Das Triebwerk ist mittlerweile übrigens abmontiert und wurde in Singapore zur Untersuchung in ein Labor gebracht. Einen vorläufigen Untersuchungsbericht erwartet man für den 03. Dezember
-
Hat zwar nichts mit dem eigentlichen Threadbetreff zu tun, aber schon wieder eine Panne bei Qantas:
http://nachrichten.t-online.de/australien-wie…_43436354/indexDie Liste der Pannen ist länger als hier angegeben. Ich erinnere mich gut an die Probleme an einer 737 und an einem A330 vor ein oder zwei Jahren....
Und war da nicht noch dieser Unfall mit der weggeflogen Frachttür vorne? -
Wobei man sehen muss, dass Qantas natürlich jetzt voll unter Medienbeobachtung steht. Solche Zwischenfälle gibt es andauernd und überall. Man braucht nur mal auf avherald.com zu schauen.
-
jeder Zwischenfall mit Quantas ist für die Medien natürlich jetzt ein gefundenes Fressen, ist doch klar...
-
jeder Zwischenfall mit Quantas ist für die Medien natürlich jetzt ein gefundenes Fressen, ist doch klar...
:wall:
-
Zitat von www.aero.de
SYDNEY - Die Explosion des Triebwerks #2 hat schwerste Schäden am Qantas Airbus A380 VH-OQA verursacht. In einer internen Präsentation fasst Hersteller Airbus die bisherige Schadensaufnahme nach Flug QF32 am 04. November zusammen. Der australische Luftfahrtblog "Plane Talking with Ben Sandilands" hat das Dokument am Mittwoch in Auszügen veröffentlicht. Die Folien zeichnen ein verheerendes Schadensbild um den explodierten Antrieb.
Nach Erkenntnissen des Herstellers hat Debris des Rolls-Royce Trent 900-Triebwerks zwei Tanks in der Tragfläche (left mid und left inner) perforiert. Das Electronic Centralised Aircraft Monitoring (ECAM) sendete nach einem unkontrollierten Austritt von Treibstoff Fuel Imbalance-Warnungen in das Flight Deck. Das Fuel Jettison-System registrierte ebenfalls Fehler. Der in den elf Tanks des A380 verbliebene Treibstoff war bei der Landung nicht ausbalanciert. Eines der zwei 5.000 PSI Hydrauliksysteme (System Green) fiel vollständig aus.
Das Fahrwerk wurde zur Notlandung manuell ausgefahren. Slats und Flaps der linken Tragfläche waren durch Projektile des Triebwerks ebenfalls schwer beschädigt. Triebwerk #1 konnte vom Cockpit nicht mehr abgeschaltet werden und wurde nach der Landung von der Flughafenfeuerwehr mit Schaum erstickt. Die linke Tragfläche des Airbus weist am Vorflügel einen mannbreiten Durchschlag auf. [...]
Kompletter Artikel: http://www.aero.de/news-11539/Qantas4.htmlGut wurde, hier ja auch schon spekuliert... aber einfach "nur" ein geplatzter Treiber, wie zu beginn kommuniziert, war es ja dann definitiv nicht...
EDIT: Hier noch ein Link zum entsprechenden australischen Blog: http://blogs.crikey.com.au/planetalking/2…-near-disaster/
-
-
-
Zitat von Spiegel.de
Sydney - Die Passagiere des notgelandeten Qantas-Airbus Anfang November hatten offenbar viel mehr Glück als bislang bekannt: Die australische Luftsicherheitsbehörde hat bei ihren Ermittlungen ein großes Sicherheitsproblem bei den Triebwerken einiger A380-Maschinen festgestellt - und warnt nun vor einem möglichen Baufehler.
Der potentielle Defekt hätte schwere Folgen: Bei einer Ölschlauchverbindung könnte er Ermüdungsrisse und Lecks erzeugen, hieß es in einer an diesem Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme der Behörde ATSB. Dies hätte zu "einem katastrophalen Triebwerksausfall" führen können.
Betroffen seien von Rolls-Royce hergestellte Triebwerke in 20 Flugzeugen der A380-Reihe. Darunter befindet sich der Qantas-Airbus, der am 4. November in Singapur notlanden musste. Die australische Fluggesellschaft hat nun rechtliche Schritte gegen den britischen Turbinenhersteller eingeleitet. Sie reichte eine Klagebegründung bei einem australischen Bundesgericht in Sydney ein, die ihm weitere juristische Maßnahmen gegen das Unternehmen ermöglichen. Qantas-Chef Alan Joyce sagte, seine Fluggesellschaft werde Schadensersatz für den Zwischenfall Anfang November verlangen.
Bei dem Brand des Motors hatten sich Teile gelöst und die Tragflächen beschädigt. Rolls-Royce machte einen Ölbrand als Ursache für den Schaden aus. Nach dem Zwischenfall müssen nun weltweit bis zu 40 Triebwerke ausgewechselt werden.Die australischen Ermittler kündigten an, weitere Sicherheitstests an den Superjumbos durchzuführen, die mit den betroffenen Triebwerken ausgestattet sind. Die Sicherheitsempfehlung sei das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit Rolls-Royce, sagte ATSB-Sprecher Martin Dolan. Das Sicherheitsproblem sei für ausreichend wichtig gehalten worden, um alle Betroffenen zu informieren.
Nach der Notlandung der Qantas-Maschine hatte die Fluggesellschaft ihre A380-Flotte wochenlang am Boden gehalten. Singapore Airlines ließ etwa drei seiner elf A380 vorübergehend am Boden. Die Lufthansa wechselte bei einem A380 als Vorsichtsmaßnahme das Triebwerk aus. Der doppelstöckige Flieger ist das größte Passagierflugzeug der Welt. -
- Offizieller Beitrag
Ich finde das ganze ziemlich unpassend. Es gibt taeglich Ausfaelle von Tribwerken. Aber 2 Loecher in der Tragflaeche sind schon was anderes....... -
der Preliminary Report wurde veröffentlicht, die hatten scheinbar wirklich Spaß mit dem Flieger:
Zitat• engines No 1 and 4 operating in a degraded mode
• GREEN6 hydraulic system – low system pressure and low fluid level
• YELLOW7 hydraulic system – engine No 4 pump errors
• failure of the alternating current (AC) electrical No 1 and 2 bus systems8
• flight controls operating in alternate law9
• wing slats inoperative
• flight controls – ailerons partial control only
• flight controls – reduced spoiler control
• landing gear control and indicator warnings
• multiple brake system messages
• engine anti-ice and air data sensor messages
• multiple fuel system messages, including a fuel jettison fault
• centre of gravity messages
• autothrust and autoland inoperative
• No 1 engine generator drive disconnected
• left wing pneumatic bleed leaks
• avionics system overheat.
€: laut Report dauerte es ~50min bis die ECAM Procedures abgearbeitet waren :wacko: und über 2h bis das Nr.1 Engine abgestellt werden konnte :wacko: -
Krasse Sache das
-
Da sage ich doch auch Yikes..
-
Hier nochmal ausführlicher. Da möchte man nicht dabei gewesen sein:
ZitatBericht: Airbus schrammte nur knapp an Katastrophe vorbei
03.12.2010, 11:57 Uhr | von Kristen Gelineau, AP
Der
(Foto: dpa)
Die mehr als 450 Menschen an Bord des Airbus A380, der nach einem Triebwerksausfall im vergangenen Monat notlanden musste, sind nur ganz knapp einer Katastrophe entgangen. Das geht aus dem vorläufigen Untersuchungsergebnis der australischen Flugsicherheitsbehörde ATSB hervor. Wahrscheinlichste Ursache für den Unfall ist ein Ölbrand.Die australische Fluggesellschaft Qantas legte danach erst einmal alle ihre A380 still, um sie zu überprüfen. Erst in dieser Woche hatte die Fluggesellschaft den normalen Betrieb
wieder aufgenommen.Der Qantas-Airbus A380 musste am 4. November kurz nach dem Start in Singapur notlanden. Das erste Zeichen dafür, dass etwas schief lief, waren zwei laute Knalls. Ein Metallteil durchschlug einen Flügel der Maschine, das Flugzeug neigte sich zur Seite und eine Flut von Warnmeldungen ging im Cockpit ein. Nur dem schnellen Eingreifen der Besatzung sei es zu
verdanken, dass es nicht zur Katastrophe kam und das Flugzeug sicher landete, erklärte ATSB-Chef Martin Dolan.Explosionen in über 2000 Metern Höhe
Die beiden Explosionen ereigneten sich den Angaben zufolge in 2100 Metern Höhe. Als sich die Maschine kurz zur Seite neigte, blickten einige Passagiere aus dem Fenster und sahen Flammen aus dem Triebwerk schlagen. Trümmerteile regneten auf die indonesische Insel Batam. Im Cockpit blinkten auf dem Computerschirm die Warnmeldungen auf.
Zuerst wurde eine "Überhitzung" in Triebwerk Nummer zwei gemeldet, dann ein "Feuer". Die Vorflügel der Tragfläche ließen sich dann nicht mehr bewegen, die automatische Schubkraftregulierung und die automatische Landefunktion fielen ebenfalls aus. Dann wurde vor Problemen mit den Bremsen und den Fahrwerken gewarnt.
Satellitenkommunikation ausgefallen
Die Besatzung schaltete schnell das eine Triebwerk aus und einen der beiden Feuerlöscher ein. Es kam aber keine Bestätigung, dass er arbeitete. Dann wurde der zweite Feuerlöscher eingeschaltet. Auch da gab es keine Bestätigung, dass er funktionierte. ES folgten weitere Warnungen: Die Satellitenkommunikation fiel aus und die Triebwerke Nummer eins und vier schalteten sich in einen heruntergestuften Modus, was den Informationsfluss beeinträchtigte. Die Crew kämpfte sich weiter durch die stetig wachsende Flut an Meldungen, was rund 50 Minuten dauerte. Inzwischen ging der Zweite Offizier in die Kabine und warf einen Blick auf Triebwerk Nummer zwei, wo er Treibstoff auslaufen sah.Die Landung mit dem Flugzeug sollte nicht einfach werden: Gegenschub, um die Maschine auf der Landebahn abzubremsen, stand nur von einem der drei Triebwerke zur Verfügung. Und eine weitere Meldung warnte die Piloten, nur dann voll zu bremsen, wenn das Bugrad aufgesetzt habe. Die Chance, über die Landebahn hinauszuschießen, war also groß. Die Piloten
warnten deshalb die Passagiere, sich für eine Evakuierung bereitzuhalten.Maschine kommt erst kurz vor Ende der Landebahn zum Stehen
Der Autopilot schaltete sich im Landeanflug immer wieder aus und fieldann in 305 Metern Höhe ganz aus. Der Kapitän hatte keine andere Möglichkeit, als den Riesenvogel manuell zu landen. Nur 150 Meter vor dem Ende der Landebahn kam der Airbus A380 zum Stehen. Der ATSB-Bericht bestätigte frühere Vermutungen, wonach ein Ölleck in Schläuchen in einem sehr heißen Teil des A380-Triebwerks einen Brand auslöste, der letztlich zum Bruch einer Turbinenscheibe führte. Die entstandenen Trümmerteile beschädigten den Vermutungen zufolge einen Flügel der Maschine. Die ATSB erklärte danach, es sei möglicherweise ein Baufehler bei dem von Rolls-Royce hergestellten Triebwerk, der Ölbrände auslösen könne. Betroffen ist offenbar aber nur eine bestimmte Serie von Trent-900-Triebwerken.
-
Gegenschub, um die Maschine auf der Landebahn abzubremsen, stand nur von einem der drei Triebwerke zur Verfügung.
Vielleicht hätte man der Dame noch sagen sollen, dass standardmässig beim A380 eh nur zwei Triebwerke über Reverser verfügen Nichtsdestotrotz ein Meisterleistung der Crew, die stets den Überblick und den Flieger unter Kontrolle gehalten hat -
Und die Reverser auch nur 10-15 % der Bremsleistung ausmachen
-
Wenn es darauf ankommt, können auch 5% schon glücklich machen
-
Gut, aber sämtliche Landing Performance Berechnung wird sowieso ohne Reverser gerechnet
-