Ausbruch von EYJAFJOLL auf Iceland legt so ziemlich den kompletten Flugverkehr über dem Nordatlantik lahm

  • Ich kann nur auf Seite 2 verweisen, da schrieb ich schon, dass ich bei der ganzen Sache nicht wirklich ein gutes Gefühl habe. 180 Jahre seit dem letzen Ausbruch, ein Bekannter (Geologiestudent meinte, das dat Ding vor ca. 400 Jahren auch gespuckt hat, aber nie alleine, sondern zusammen mit seinem großen Bruder, Name unausprechlich, welcher eine noch größere Magmakammer besitzen soll), somit lässt sich da eine gewisse Regelmäßigkeit erkennen. Hab kein Bock auf 1-2 Jahre Dauererruption.

    Lasst uns das Beste hoffen!

    BCS DHK

    Gruß, Stefan

  • Also ich habe mir jetzt mal ein paar Höhenwetterkarten bis Mitte der Woche angeschaut. Sollte der Vulkan weiter aktiv bleiben und Asche spucken, sehe ich irgendwie relativ schwarz. Je nachdem, wie weit die jetzige Asche noch über die Alpen kommt, geht vielleicht Sonntag und Montag wieder was. Aber bereits am Montag stellen sich die Höhenwinde wieder um und wir kriegen nen schönen Jet direkt von Island über Großbritannien nach Deutschland. Das sind natürlich nur alles Modellrechnungen, aber nuja. Hier mal Karten für die nächsten Tage, jeweils um die Mittagsstunden.

    Quelle: https://www.forum.eulenandfriends.de/www.wetterzentrale.de

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  • Zunächst mal vielen Dank an die fachkundigen Teilnehmer für die umfangreichen Infos, helfen gerade sehr :beer:

    Aber, langsam kommen mir "persönliche" (und nicht zwingend richtige) Zweifel, ob das was gerade in Europa abläuft, notwendig ist. Man beobachtet, das Eurocontrol gemeinsam mit den Wetterdiensten ihre Position "genießen", endlich sind wir wer. Fachkundige Statements in der Presse sagen zwar, dass man Staubwolken nicht von "normalen" unterscheiden kann, dass ein Flugzeug beim durchfliegen Schaden nimmt, alles korrekt, nur sind die Konzentrationen, die wir derzeit im (süddeutschen) Raum haben, wirklich kritisch? Sind ähnlich intensive Ausbrüche in anderen Teilen der Welt jemals mit gleicher Konsequenz betrachtet worden? Liegt das Problem vielleicht eher daran, dass keine eine "positive und alternative" Entscheidung treffen will? Warum darf ich bei einer Belastung über 20000 Fuss keinen Luftverkehr unter diesem Level durchführen?
    Es ist mir bewusst, das es mir unmöglich ist, eine fachkundige Aussage zu treffen, könnte ich es, würde Herr Ramsauer morgen einen neuen Job benötigen, nur gibt es mittlerweile für mich aufkommende Zweifel, dass die Reaktion, die Situation noch angemessen ist und genügend Anhaltspunkte, das andere Interessen eine deutliche Vernebelung erzeugen könnten, die dichter ist als die wahre Wolke, die sich angeblich über uns befindet.

    Nur mal so als Wort zum Samstag, sollte ich es morgen verdichten können und daraus ein Wort zum Sonntag machen müssen, dann gehöre auch ich zu den Leidtragenden, dieser aktuellen Situation.

    mfg
    Oliver Pabst

  • Mal kurz OffTopic, aber mir fällt gerade auf wie wertvoll Internet doch ist, grade jetzt, wo Luftpost flach fällt. Ständig rumtelefonieren is auch zu umständlich auf Dauer, und Eilbriefe werden die nächsten Tage auch ihrem Namen nicht mehr gerecht, je nach Strecke zwischen Absender und Empfänger :D

    BCS DHK

    Gruß, Stefan

  • Guten Abend,

    ich habe meine Spätschicht hinter mir und habe mich hier erstmal geupdated :cup: Es war ein sehr interessanter Tag auf der Rampe. Auch wenn es aus wirtschaftlicher Sicht der Gesellschaften sowie aus Sicht der Passagiere eher suboptimal war/wird war es für uns Rampenratten hier am MUC schon eine Schau.

    Nachdem ich von der Schliessung um 1800Z bereits vor Dienstbeginn schon wusste gestalltete es sich anfangs noch recht routinemässig. Je näher der Zeitpunkt rückte desto spannender wurde es. Der Hafen ist voll, da ist wirklich kaum noch Platz. Fünf LH-B744 (TE/VA/VT/VU/VY), 1 SQ-B744 und mehrere A340 die eigentlich alle nach FRA wollten. Dazu noch drei EY-A330, ein SA-A340 und ein Safir A340. Und ich durfte meinen Lieblingsjumbo das erste Mal an "meinem" Hafen machen - die D-ABVU "Bayern".
    Als Caterer verfügst Du doch tatsächlich über das beste Spotterfahrzeug der Welt. Stützen raus, rein in den Koffer und hochfahren. Die Übersicht ist klasse und die Fotos dann auch.

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    Wie auch Torsten schon schrieb, die Streiks sind ein Witz dagegen! :Ironie: Mich erinnerten die Bilder bei der letzten "Reccee" eher an ein Grounding unseres Kranichs. Es erinnerte ein wenig an das Swiss-Grounding 2001, ich habe noch nie den Grossteil der LH-Flotte am Boden stehen sehen. Schön und schaurig...

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    Und das Netteste heute war die SQ-B744 für die ich kurzfristig eingeteilt wurde. Sehr Hübsche Galleymäuse, sehr gut geschult, perfektes Englisch und sehr zuvorkommend. Ich hatte das erste Mal das Vergnügen und es hat Spass gemacht.

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    In diesem Sinne, ich hoffe es hat Euch gefallen der kurze Blick auf unsere "Platte"

    BRGDS,
    Christian :kaffee:

    Intel i7-8086K @ 5.0GHz - Win10 Pro - GeForce GTX 1080ti 11GB - P3D v4

  • Jedenfalls bietet der Vulkanausbruch sowohl der Lufthansa als auch der VC einen geeigneten Zeitpunkt, denn wen stört es schon einen Tag mehr oder weniger keinen Flug zu erreichen. ;)

    Mit fliegerisch-, freundlichen Grüßen,

    Timm Rehberg


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  • at opabst, ich denke mal, dass liegt daran, dass es dafür keinen Plan gibt. Und wie wir alle Wissen, geht der Deutsche nichtmal aufs Klo zum ****** ohne Plan.

    Aber deine Einwände finde ich berechtigt. Kann da nur meine Oma zitieren, bei der ich heut zum Kaffee war: "Warum steigen die nicht alle in die alten Klapperkiste von damals, und lassen sich von Land zu Land karren?" Ihre Worte (sie war im Aussenhandel tätig, seit den 50er bis frühe 80er Jahre, die hat Stories drauf, da ziehts heute jedem die Schuhe aus)

    BCS DHK

    Gruß, Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Olli, ich denke es liegt ein Stück weit an den Entscheidungsträgern. An der anderen Seite gab es bereits 2X Flugzeuge mit 4x Engine Flame out. Das Risiko will keiner nehmen.

  • @ Oliver: Ich denke das viele "ähnliche" Ausbrüche in Regionen stattfinden die für die Luftfahrt relativ irrelevant sind. Europa ist eine der dichtbeflogensten Regionen der Welt. Und niemand möchte sich hier einen Totalverlust auf die Fahne schreiben müssen, nicht in einem dichtbesiedelten Bereich wie Europa.
    Es ist mit Sicherheit einiges an Reaktionismus dabei. Aber lieber so als das es schief läuft. "Safety First"...

    BRGDS,
    Christian :kaffee:

    Intel i7-8086K @ 5.0GHz - Win10 Pro - GeForce GTX 1080ti 11GB - P3D v4

  • at opabst, ich denke mal, dass liegt daran, dass es dafür keinen Plan gibt. Und wie wir alle Wissen, geht der Deutsche nichtmal aufs Klo zum ****** ohne Plan.


    Jop, und blöd wird es, wenn Politiker entscheiden sollen/müssen, sich von Positions suchenden "Interessensvertretern" beraten lassen und dies alles dann durch eine "zu recht" unwissende Presse zum Jahrhundertthema "kommentiert" wird.

    Ich möchte gerne morgen um 16.oo Local ex FRA gen Süden abfliegen, und wenn der Pilot unabhängig, auf Basis seiner Daten entscheidet, das es zu riskant ist, dann gehe ich gerne noch mal nach Hause und warte, nur bin ich derzeit der Ansicht, das die, die diese Entscheidung treffen, weit weg von der unabhängigen Fachkundigkeit sind. Sorry, aber das ist mein Eindruck.

    mfg
    Oliver Pabst

  • @Oliver nimm dir mal ein Feuerzeug und eine Tüte Mehl oder feine Sägespäne. Natürlich kommt es auf die Konzentration an. Aber keiner kann vorhersagen wieviel an welcher Stelle ist. und wenn dann mal ein Flugzeug vom Himmel fällt dann ist das geschreie gross. Also viel Kritik habe ich bis jetzt von den Kritikern noch nicht gehört. Und ich glaube nicht das Eurocontrol ihre position ausnutzt. Weisst du wieviel miese die gerade machen ?

    Gruss
    Dennis

  • Olli, ich denke es liegt ein Stück weit an den Entscheidungsträgern. An der anderen Seite gab es bereits 2X Flugzeuge mit 4x Engine Flame out. Das Risiko will keiner nehmen.

    Vollkommen bei Dir, nur kennst Du die Umstände? Mir ist klar, dass man eine Wolke, die rein durch Augenscheinnahme und per Radar nicht als Vukanstaub erkennbar ist, nicht durchfliegen DARF. Das man damit alles tun muss um dies zu vermeiden, ist völlig legitim. Flüge bei Nacht ohne visuelle Erkennbarkeit der Situation, sofort untersagbar. Flüge in unmittelbarer Nähe (wie in Nordeuropa) die eine hohe Konzentration der Partikel hat, klar, immer sicherer kein Risiko.

    Nur, glaub ich kaum, dass es keine Alternativen gab. Ex Fra auf Level <20000 Richtung Süden bis spät in den Nachmittag (wenn nicht noch jetzt) sicher no Risk, steigen ab STR (wo es ja kein Risk gab, sicher machbar.

    Das z.B. die LH499 aus MMMX heute einen extrem (und langen) südlichen Flugplan bekommen hat, alles verständlich und klar, nur gab es wirklich ein Problem, wenn sie ab ZRH auf <20000 gesunken wäre und dann via PSA nach FRA im 16.00 eingeflogen wäre, zumal ja die Area weitgehenst frei war. Sicher nicht, nur hätte es gewisser Entscheidungskompetenz bedurft, nur die sie hatten, hatten aber nur die Entscheidung, nicht aber die Kompetenz, glaube ich. :duw:

    mfg
    Oliver Pabst

  • Jetzt jede entscheidung dergleichen anzuzweifeln halte ich für übertrieben,
    Es hat zwei üble zwischenfälle gegeben, ich habe keine lust, das so etwas möglicherweise wieder auftreten könnte.
    Insofern kann ich die Entscheidung verstehen

    Grüße
    Simon
    Staatlich geprüfter Sterbensverzögerer

    "Z kommt relativ weit am Ende im Alphabet ......" - Goof 28.März 2020

    "Auch wenn Angela gesagt hat, wir sollen Menschenmassen vermeiden, habe ich mir gerade einen AUFLAUF gemacht"- Mats 28.März 2020

  • Zudem geht es ja auch in gewisser Weise darum, das Image des Luftverkehrs zu erhalten. Wenn etwas passiert, bekommt das Ansehen nämlich gleich wieder eine riesen Delle, und gerade in Zeiten wie diesen überlegen sich die Kunden schon ganz genau, ob und wie sie fliegen. Daher denke ich geht man auch so vorsichtig damit um.

    Gruß, Tom

  • Ich denke das Oliver ein Stück weit recht hat, es fehlt den Verantwortlichen einfach an Mumm für Low Level Ops. Was man ihnen allerdings zugute halten muss, ist das es noch sehr wenig Daten zu Vulkanasche gibt. Vulkanausbrüche gibt es nicht so oft, und die Meterologen haben m.E. auch noch wenig Erfahrung, wie sich der "Dreck" vertikal ausdehnt.

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    Vossi: »Och nö, n Ground - i mog ned mit dem ren!« Basti: »Mach doch No Voice, No Keyboard - und Abfahrt!«

    » Ein abgefackter russische Freewareplatz - oder wieder der Berliner sagt: Tegel, wa? «

    - Matthias D., Kind der Mauer

  • Und wenn alles nicht so schlimm ist und überzogen sein soll ?! Warum landet dann eine Kanzlerin in Lissabon ?! Und unsere verletzten Soldaten müssen in Instanbul landen ?!

    Gruss
    Dennis