Schneller, Höher, Weiter..

Wahnsinn...und wieso muss ein Mensch sterben, damit sowas bemerkt wird?

Zitat

Raimund Bethge kritiserte unmittelbar nach dem Sturz die Beschaffenheit der Bahn: "Alle Fachleute, die von Anfang an mit der Bahn zu tun hatten, haben vor der hohen Geschwindigkeit gewarnt"

Wenn man sich die Bilder anguckt hätte es so leicht verhindert werden können! Warum war die Bahn nicht bis zum Ende überhöht? Er wäre maximal gestürzt aber nicht am Feiler hängen geblieben. Vielleicht hätte er sich einige Knochen gebrochen, aber so weit hätte es nicht kommen müssen. Schlimme Sache...

Und wie immer: The Show must go on

Ich denke das man bei der Eröffnungsfeier doch einen guten Ton getroffen hat. Aber was soll man machen? Olympia ganz absagen?

Zitat von Nikolaus

... Aber was soll man machen? Olympia ganz absagen?

No chance!!!

Da hängt eine viel zu große Industrie dran! Das kann man nicht absagen...da zahlt keine Versicherung der Welt, wenn aus solchen Gründen das ganze Spektakel abgesagt würde!
Siehe auch Formel 1 1994, als Senna starb: Der war sofort tot und wurde dennoch ins Krankenhaus geflogen um Zeit zu gewinnen...man hätte sonst das Rennen abbrechen müssen....die zu erwartenden Regresszahlungen wären wohl heftig geworden. So hat man den Tot nach dem Rennen bekanntgegeben ("...rangen stundenlang um sein Leben...").

Achso: da gibt es ja auch noch die Hauptdarsteller (Sportler). Die haben jahrelang auf diesen Punkt hingerabeitet und es wäre unfair, sie zu entäuschen. Zumindest die wenigen "Ungedopten"

Klingt zu sarkastisch? Hmm...may be. Aber leider wahr...

Stimme dir völlig zu Ingo.

War ne Rethorische Frage, klar kann man Olympia nicht absagen Hat man ja 1972 auch nicht getan

Autsch...das was er noch gespürt hat muss schrecklich gewesen sein

Zitat von GWG022

Siehe auch Formel 1 1994, als Senna starb: Der war sofort tot und wurde dennoch ins Krankenhaus geflogen um Zeit zu gewinnen...

Wieso wird so ominös von "der" Industrie gesprochen, denen das schöne Geld verlorgen geht? WIR Zuschauer sind diese unbekannte, breite Masse, die genau das sehen will. Niemand guckt die Formel 1, nur wegen der neuen Karbonbremsen. Alle gucken den Start, wegen der möglichen Crash-Phase - der spätere Zieldurchlauf ist doch oftmals nur noch sekundär.

Von mir natürlich auch sehr polemisch gemeint, aber etwas besseres konnte für die Einschaltquoten gar nicht passieren:

Und natürlich ist es ein Kreislauf: Mehr Spektakel -> höhere Einschaltquoten -> mehr Geld von den Sponsoren -> mehr Geld für die Athleten.

Nicht immer seine Hände in Unschuld waschen, mit dem Verweis auf die "böse" Industrie: WIR sind die Konsumenten - wir schalten ein.

Ich finde jeder der Leistungssport betreibt sollte sich der Gefahr bewusst sein die von seinem Sport ausgeht. Der gesunde Menschenverstand sagt einem eigentlich das es ungesund werden kann wenn man sich mit mehr als 50 km/h bewegt. Ich will hier nichts schönreden und finde das ganze tragisch was in Vancouver passiert ist, nur wird es nicht das letzte mal sein das sowas passiert. Davon wird keine Sportart befreit sein. Sei es ein Motorsportler, ein Berufsradfahrer oder Skirennläufer. Es zwingt ja keinen die Athleten zu fahren. Wenn man es zu gefährlich oder zu unsicher hält dann startet man einfach nicht.

Da hast du recht Timo. Aber ist es nicht schon ein wenig traurig, dass wieder mal erst was passieren musste, bis man reagiert? Es gab ja wohl schon vorher genug Kritik an dieser Strecke und den Geschwindigkeiten, die auf ihr möglich sind...:(

Zitat von Matthes

Wieso wird so ominös von "der" Industrie gesprochen, denen das schöne Geld verlorgen geht? WIR Zuschauer sind diese unbekannte, breite Masse, die genau das sehen will. Niemand guckt die Formel 1, nur wegen der neuen Karbonbremsen. Alle gucken den Start, wegen der möglichen Crash-Phase - der spätere Zieldurchlauf ist doch oftmals nur noch sekundär.

Von mir natürlich auch sehr polemisch gemeint, aber etwas besseres konnte für die Einschaltquoten gar nicht passieren:

Und natürlich ist es ein Kreislauf: Mehr Spektakel -> höhere Einschaltquoten -> mehr Geld von den Sponsoren -> mehr Geld für die Athleten.

Nicht immer seine Hände in Unschuld waschen, mit dem Verweis auf die "böse" Industrie: WIR sind die Konsumenten - wir schalten ein.

Ja klar ist es so, das wir Zuschauer diejenigen sind, die das Produkt "Sport" insbesondere den Artikel "Gefährliche Sportarten" konsumieren. Das habe ich gar nicht in Abrede stellen wollen. Das sehe ich genauso wie du.
Ich sprach ja auch gar nicht von der "omniösen" Industrie. Die Sportindustrie macht ihre Geschäfte ja ganz legen, ganz offen und auch völlig legitim. Und wenn die es nicht machen würden, dann würde ich es tun...

Und die Sportler wissen alle, worauf sie sich einlassen, wenn sie ihren Sport betreiben. Also hält sich auch mein Drang, die Verantwortlichen zu beschuldigen, sehr in Grenzen. Jeder kannte die Bahn, jeder das Risiko und alle waren über 18 und konnten als Profis die Gefahr einschätzen.

Ich wollte mit meinem Beitrag ja auch nur zeigen, das es bei der Entscheidung, ob die Rennen (oder Olympia) abgesagt werden oder nicht, einfach um geschäftliche Zwänge ging und viel weniger um Emotionen und Respekt vor dem Toten, als uns glauben gemacht werden soll.

Im Übrigen sehe ich den Sport genauso als eine Entertainmentindustrie wie Theater, Musik, Politik....alles Darsteller mit einer ausgeprägten schauspielerischen und exhibitionistischen Ader...