Die Iren wollen die Aer Lingus, koste es was es wolle, nein, wohl eher so billig wie nur möglich
ZitatAlles anzeigenRyanair reicht formelle Beschwerde gegen Aer Lingus ein
angebliche Fehlinformationen
DUBLIN (dpa-AFX) - Der Streit der beiden irischen Fluggesellschaften Ryanair und Aer Lingus geht in die nächste Runde. Nun erwägt die Billigfluglinie Ryanair eine formelle Beschwerde bei der irischen und Londoner Börsenaufsicht wegen angeblicher Fehlinformationen des früher staatlichen Konkurrenten. Dies bekräftigte der Ryanair-Chef Michael O'Leary am Montag.Ryanair hatte im Dezember einen zweiten Versuch unternommen, Aer Lingus zu übernehmen, war aber erneut abgeblitzt. Besonders die irische Regierung, die noch 25 Prozent an Aer Lingus hält, hatte sich gegen die feindliche Übernahme gestemmt. Schon im Jahr 2006 war Ryanair mit ähnlichen Plänen an Wettbewerbsbedenken der Europäischen Union gescheitert. Ryanair hält bereits knapp 30 Prozent am irischen Wettbewerber.
Ryanair strebt nicht unbedingt finanzielle Entschädigung an
Ryanair hatte im Dezember 2008 etwa 750 Millionen Euro für die verlustbringende Aer Lingus geboten. Zur Begründung für die geplante Übernahme hatte die Billigfluglinie angeführt, eine defizitäre Fluggesellschaft könne die gegenwärtige Rezession nicht überleben. Daraufhin hatte das Management von Aer Lingus geäußert, man werde 2008 und 2009 vor Steuern und Sonderbelastungen schwarze Zahlen schreiben. Vergangene Woche musste Aer Lingus nun einen Rückzieher machen und einräumen, 2009 sei ein Erreichen dieses Ziels eher unwahrscheinlich. Diese Nachricht schickte die Aktie um 27 Prozent auf Talfahrt.
O'Leary sagte nun, man strebe durch die formelle Beschwerde nicht unbedingt eine finanzielle Entschädigung an. Er wolle aber erreichen, dass Aer Lingus künftig korrekte Dokumente verbreite und die Aktionäre nicht bewusst hinters Licht führe.
© dpa-AFX / 16.03.2009Quelle: aero.de