Mal ne Frage Basti: Hat der Zug da ne "krasse" Vollbremsung hingelegt, sodass alle durch die Gegend gepurzelt sind, oder hat man davon eigentlich gar nichts gemerkt?
Robert Enke ist verstorben
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HamburgGent -
10. November 2009 um 20:15
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Ich hätt da auch eher Mitleid mit dem Lockführer als mit dem Kerl, der sich vor den Zug gestürzt hat. Dafür wärs letztenendes auch zu spät.
Nur habe ich schon mehrfach mit lockführern in meinem Umfeld gesprochen die schon mehrere Menschen "zu tode" gefahren haben. Es gibt leute die gut damit zurechtkommen, was auch von Fall zu Fall wieder unterschieldich ist, nur ein Bier, Vodka und ne Schachtel Kippen sind sicherlich drin nach Sowas.
Nicht umsonst kriegen die ja ne recht Lange zeit Frei - was auch verständlich ist - wenn sie wollen. -
Ich habe neben dem Lokführer und den Insassen Mitleid mit einer Gesellschaft, in der es immer wieder dazu kommt.
(war ja u.a. gestern im aktuellen Sportstudio Thema) -
Am besten ist immer noch die Bild:
Gelobte Besserung im Umgang mit den Spielern (Benotungen etc.) und was hat sich verändert??? Nix - rein gar nichts! Das macht mich wütend....
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Mal ne Frage Basti: Hat der Zug da ne "krasse" Vollbremsung hingelegt, sodass alle durch die Gegend gepurzelt sind, oder hat man davon eigentlich gar nichts gemerkt?
Der Zug hat ungewöhnlich stark gebremst. Ich hatte einen Sitzplatz — diejenigen, die stehen mussten, sind allerdings teils schon ins Wanken geraten. Ich vermute, dass es sich um eine Vollbremsung gehandelt hat, welche aber aufgrund des schweren vollen Zuges eher weniger drastisch ausfiel.
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Naja, ne Schnellbremsung also Bremsen+Sand+MG bremse haut gut rein....
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Ich vermute, dass es sich um eine Vollbremsung gehandelt hat, welche aber aufgrund des schweren vollen Zuges eher weniger drastisch ausfiel.
Die Bremsung nennt sich aber Schnellbremsung, die Vollbremsung ist was anderes, erkläre ich gleich. Was das Gewicht angeht, je mehr Gewicht du hast, desto besser ist die Haftung auf der Schiene, daher bremst eine Coladose (ET42X) nicht so gut wie ein 30 Jahre alter 628. Du bekommst also die volle Bremskraft zu spüren. Nachteiliig ist aber, je höher das Gewicht, desto länger auch der Bremsweg.Zu den Bremsungen:
Bei einer Vollbremsung gehe ich normal durch die Bremsstellungen durch bis die maximale Bremskraft erreicht ist.
Bei einer Schnellbremsung wird die Hauptluftleitung aber schlagartig entleert um sofort maximale Bremskraft zu erreichen.Dann gäbe es da noch die Betriebsbremsung, die Zwangsbremsung, die Betriebszwangsbremsung und die Notbremsung. Aber wir wollen ja mal nicht übertreiben.
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Danke für deine Ausführungen, Günter.
Was das Gewicht angeht, je mehr Gewicht du hast, desto besser ist die Haftung auf der Schiene, daher bremst eine Coladose (ET42X) nicht so gut wie ein 30 Jahre alter 628. Du bekommst also die volle Bremskraft zu spüren. Nachteiliig ist aber, je höher das Gewicht, desto länger auch der Bremsweg.
Im ersten Teil sagst du, dass ein leichter Zug schlechter bremst als ein schwerer. Im zweiten Teil dann genau das Gegenteil. Vielleicht habe ich es auch nur falsch verstanden.
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Bei beiden ist was wahres dran.
Ein leichter Zug bringt zwar nicht so viel Gewicht auf die Schiene, ist daher, vom Gewicht her leichter zu bremsen, bringt aber durch den Mangel an Gewicht bei bestimmten Wetterlagen (Nieselregen, Herbst) schlechte Bremswirkungen auf die Schiene, da er durch das geringe Gewicht leicht ins Gleiten kommt. Wir sagen dazu, dass wir uns auf den Arsch gesetzt haben. In solchem Falle spricht der Gleitschutz an und löst die Bremsen wieder soweit, dass eine Bremswirkung vorhanden ist. Im Grunde funktioniert das System wie ABS beim Auto.
Der schwere Zug hat diese Probleme nicht ganz so sehr. Sein Gewicht sorgt dafür das die Haftung auf der Schiene bleibt und er sich nicht so schnell auf den Arsch setzt (was nicht heißen soll das er es nicht auch schafft). Durch das hohe Gewicht ist die Bremswirkung an sich aber dann nicht so stark wie jene des leichten Zuges da die ganzen Tonnen ziemlich drücken.Eigentlich tun sich beide Züge dann nicht sehr viel was den Bremsweg angeht.
Als Beispiel aus der Praxis:
Beim 644 kann ich später einbremsen als beim ET. Ich bin ein bisschen schwerer, habe aber 12 Bremsprozente weniger. Beim ET muss ich, trotz höherer Bremsprozente früher einbremsen, da ich aufpassen muss, das ich nicht ins Gleiten gerate, dadurch würde sich der Bremsweg verlängern da ja dann weniger Bremskraft anliegt. Der Gleitschutz regelt dann ja immer ein wenig. Es ist daher immer eine Umgewöhnung wenn ich auf dem ET bin.
VT: Voller Anflug, leichte Bremsung und dann immer ein kleines bisschen mehr und kurz vorm Stillstand dann die Bremse lösen damit es nicht zum Halteruck kommt.
ET: versuchen eine konstant leichte Bremsstellung zu halten, sprich sehr früh bereits einzubremsen um ein Gleiten zu verhindern. Im Grundsatz lieber die Bremsen lösen müssen statt am Ende nochmal draufzulegen und Gefahr zu laufen ins Gleiten zu kommen.
Sprich, mit 60 an den Bahnsteig wie ich es mit dem VT problemlos kann würde ich mich mit dem ET nicht trauen.Vielleicht konnte ich es jetzt was verständlicher ausführen.
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Danke Günter! Welcher Effekt jetzt mehr Einfluss hat, hängt also vor Allem von den Witterungsbedingungen ab, richtig?
Gibt eigentlich einen Grund, dass die meisten Lokführer mittlerweile nicht mehr viel auf den Halteruck geben. Insbesondere in den RB, RE, ME etc. IC und ICE sind da besser. Ist mir in letzter Zeit negativ aufgefallen. Ich fahre sehr viel Zug und finde, dass das erst seit 2010 ein Problem ist.
Vielleicht hat das zeitliche Gründe oder auch technische.
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Richtig.
Weiß ich ehrlich gesagt nicht. Natürlich fährt jeder Lokführer anders, aber auch wenn ich in Zeitdruck bin, sprich Verspätung aufholen möchte, dann bremse ich eigentlich so, dass ein Halteruck vermieden wird. Wie andere es machen wage ich jetzt einfach mal nicht zu beurteilen. Fakt ist aber, dass manchmal einfach die "mir egal" Haltung eintritt weil der Kunde für einen eh nur noch Hohn, Spott und Wut übrig hat. Fragen an uns beginnen nicht mehr mit einer Begrüßung sondern direkt mit der Frage. Anstand war gestern... Da kann ich natürlich die Kollegen, sollten sie so denken, auch verstehen. Für mich persönlich zählt das nicht. Es ist mein eigenes Bestreben vernünftig zu fahren.
Technische Gründe hat es aber auch ab und an. Beim 644 bspw. kommt der Luftdruck der Haltebremse so schnell, dass manchmal der Ruck nicht vermieden werden kann.
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