Servus zusammen!
Es gibt Tage in der Fliegerei, die einem sehr viel Erfahrung und Feingefühl bringen, auf der anderen Seite aber keineswegs zufriedenstellend sind. So kann man grob den gestrigen Tag beschreiben. Am Fr. Abend habe ich mir schon einmal einen groben Überblick über die allg. Wetterlage zwischen dem Ruhrgebiet und der Nordsee verschafft, geplant war nämlich ein schöner 2 1/2 - 3 Stunden Flug (hin - und zurück) von Borkenberge EDLB nach Langeoog EDWL. Soweit alles prima, Schichtbewölkung mit Untergrenzen zwischen 3000 - 4000FT zwischen 5-7/8, also keine nennenswerte Beeinträchtigungen. Soll heißen: Ran an den Speck und die Route immer Entlang der A31 bis Emden und dann weiter etwas ostwärts mit Kurs auf Langeoog auf die Karte übertragen.
Samstag Morgen um 7°° Uhr habe ich noch einmal Wetter reingeholt, wie am Tag zuvor im gesamten Vorhersagebereich für unsere Strecke CAVOK vorhergesagt, GAFOR lag zwischen Oscar und Charlie. Der Wind recht lebhaft aus Nord 340°, 20kt ab 2000FT, also würde der Hinflug schonmal an die 2 Stunden dauern, aber was soll's. Ich habe sogar noch einmal auf Langeoog angerufen und mich nach dem Wetter erkundigt: "Kommt rein, klasse Sichten, CAVOK, keine Probleme". Na dann, ab zum Flugplatz. 9.20 Uhr LCT waren wir bereits in der Luft. Das aber nur mal so zum Einstieg.
Kurz nach dem Start sofort über die ersten lockeren Wolkenfelder gestiegen, die lagen schon so bei 600FT. Sichten ein Traum, geiles Gefühl da oben on top und joar, wir hatten (noch) Spaß in den Backen!
Hier mal ein Blick nach vorn. Im Norden verdichtete sich zwar die Wolkenfront, aber wir hätten sogar hier noch locker drübersteigen können.
Naja, ca. 40km ging es dann wirklich gut, hörten aber über Funk, dass einige Probleme mit dem Wetter hatten. Wir waren nicht die Einzigen unterwegs nach Norden, auf der Welle von Langen-Info war mächtig was los. Wir hatten zu dem Zeitpunk bereits einen Transpondercode bekommen und somit auch auf dem Schirm sichtbar. Immer gut zu wissen, gerade bei dem Verkehr.
Schließlich wurde die Front dann immer dichter, ein Aufsteigen war nicht mehr möglich, die Untergrenzen sanken teilweise auf 700FT ab, kein gutes Zeichen. Langen konnte mit leider nur Wetter aus Münster EDDG geben, da sah es ganz gut aus. Einige VFR-Flieger vor mir mussten bereits umdrehen, wir machten das natürlich auch. Über Münster würde es locker eine Stunde länger dauern, da wir um die Kontrollzone herum mussten. Jaaaa Stefan, ich mache mein BZF. Vor allem weiß ich jetzt, dass es auch sehr praktisch sein kann und Zeit einspart.
Juhuu, endlich in Langeoog. Nix da, sind in Münster-Telgte EDLT zwischengelandet. Hier dann nochmal Wetter reingeholt, ab 12°° Uhr soll es laut GAFOR frei sein. Gerade Rheine hatte Probleme gemacht, ist aber bereits offen laut METAR. Also warten, lecker Kuchen gegessen und einen Kaffee getrunken. Einiges los hier!
Hach, da werden Erinnerungen wach, einfach ein geiles Teil! Die D-FFBZ flog einige Jahre bei uns in Marl, bis sie gegen eine leisere Caravan ausgetauscht worden ist.
Eckig, kantig, dreckig!
Die Springer machten sich zum nächsten Lift bereit.
UL-Performance bei rund 3T Abluggewicht! Geht ab wie 'ne Savage.
Wir sind wieder unterwegs, mit 'nem delay von fast zwei Stunden. Letzter Versuch, sonst lohnt es wirklich nicht mehr. 4h Flug und ein Aufenthalt von 1 Stunde auf einer Insel... näh! Geplant war Ankunft auf Langeoog 11°° Uhr und 17.30 wieder zurück. Genug Zeit für Strand & Co.
"POWER"!
Jetzt müssen wir erstmal die 40km wieder zurück.
M-A-R-L
Tjoar! Alles roger Mr. Co.? Ich denke schon.
Ich hab' da wieder so 'ne Vorahnung. :wacko:
BINGO! Das war's, kein Durchkommen. Auch nicht weiter im Osten, wo es vorher noch offen war. Sicherlich hätte man einen Umweg fliegen können, es hätte sich für uns aber nicht mehr gelohnt, hatten eh schon genug Zeit verloren. Also zurück nach Borkenberge, nach rund 2h Flug.
Wie man sieht doch eine gute Entscheidung. Das Wetter wurde immer schlechter. Naja, dass war's auch schon. Mehr Bilder habe ich nicht gemacht. Trotzdem, es hat Spaß gemacht. Zumindest mir.
Naja, vielleicht wird die nächsten Wochen das Wetter etwas beständiger und das ist auch der Beweis dafür, dass man sich trotz Wettervorhersage und GAFOR nicht blind darauf verlassen sollte. Was fehlte war noch ein wirklich gutes GPS, hatten zwar eins dabei, aber ein recht altes Möhrchen. Beim gesamten Flug hatte ich rund 3x kurz Empfang. Hoffe es hat gefallen! Bis zum nächsten Mal.