Gerade kurzfristig noch gesehen, dass das heute Abend läuft. Klingt auf jeden Fall recht interessant und ich werd's mir wohl anschauen.
ZitatAlles anzeigen06.09.2009 - 23:20 Uhr
Süddeutsche Zeitung TVÄrger am Airport - Der tägliche Ausnahmezustand im Münchner Flughafen
Süddeutsche Zeitung TV über abgehobene Passagiere, Beamte mit Bodenhaftung und eine ganze Welt auf 1.600 Hektar
24 Stunden am Flughafen Franz Josef Strauß: durchschnittlich 1.200 Flugbewegungen und 95.000 Passagiere. München ist nach Frankfurt das zweitgrößte Luftfahrtdrehkreuz Deutschlands und rangiert in Europa auf Platz 7 - gemessen an der Zahl der Flugreisenden. Wo viele Menschen in die Luft gehen, bleibt einiges an Arbeit auf dem Boden. Passagiere ohne Pässe, Stolperfallen auf der Startbahn oder Luxus-Wünsche von Privatfliegern - 27.000 Beschäftigte sorgen dafür, dass der Traum vom Fliegen nicht mit einer Bauchlandung endet.
Wer in Deutschland einreisen will, muss an Lothar vorbei. Er ist Bundespolizist und kontrolliert den Grenzverkehr am Flughafen. Reisende aus sogenannten Drittländern - Staaten, die nicht dem Schengen-Raum angehören - müssen ein gültiges Visum vorweisen. Das gilt auch für Kleinkinder, was eine chinesische Großfamilie offenbar nicht wusste. Das Kind darf nicht weiterreisen. Auch ein 17-jähriger Afghane versucht vergeblich, sich mit gefälschten Papieren an Lothar vorbeizuschmuggeln. Während der Vernehmung klagt der junge Mann plötzlich über starken Juckreiz. Bei der Bundespolizei schrillen die Alarmglocken: Der Passagier könnte eine ansteckende Krankheit haben und muss zum Flughafenarzt.
Vorfeldmeister Hans bereitet eine schwierige Montage Kopfzerbrechen. Er muss ein knapp vier Tonnen schweres Kunststoffdach über dem Terminal anbringen - bei laufendem Flugbetrieb und über den Köpfen der Passagiere. Für den Einsatz muss ein Lastenhubschrauber aus der Schweiz anrücken - für 180 Euro pro Flugminute. Auf dem Rollfeld bleiben Verkehrsleiter Jörg zwei Minuten Zeit, um eine Landebahn von einem Betonbrocken und einem toten Falken zu säubern. Denn die nächste Maschine ist schon im Anflug und herumliegende Gegenstände können verheerende Folgen haben.
Claus ist Handling-Agent und kümmert sich um Privatjets und Passagiere mit großem Portemonnaie. Gerade ist eine Reisegruppe arabischer Scheichs im Anflug. Die betuchten Gäste erwarten standesgemäßen Service: Roter Teppich, Limousine. Über das VIP-Rollfeld von Claus gehen auch die Staatsreisen des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer - der sieht die Fliegerei jedoch ganz pragmatisch: 'Ich setz mich in ein Flugzeug so wie in ein Auto.'
Quelle: vox.de