Germanwings 9525 A320 abgestürzt

    • Offizieller Beitrag

    Bitte zähle mal aus dem Stehgreif so etwa 20 Beispiele auf.
    Oder nenne 5 bis 10 überregionale und konservative Medien auf.


    Bevor es wieder zur Presse abgeht hier (ich bin bereit, hehe), muss man doch klar sagen: Man kann guten Journalismus nur über den eigenen Geschmack definieren. Mir der Leitfrage: Welche Berichterstattung passt am Besten zu meinem Weltbild.
    Dennoch, auch wenn es weh tut und der Diskurs manchmal in die Hose geht, macht die deutsche Presse i.d.R. gute Arbeit. Nur in den journalistischen Randzonen, in denen Existenzen bedroht sind, muss man aufpassen. Dort wird versucht, im Quotenstrom mit zu schwimmen. Und das hat sich auch bei 4U9525 gezeigt.

  • Bitte zähle mal aus dem Stehgreif so etwa 20 Beispiele auf.

    Oder nenne 5 bis 10 überregionale und konservative Medien auf.

    20 Beispiele für guten Journalismus? Also du gehst davon aus, ich kann dir nicht 20 Beispiele für guten Journalismus geben? Dude...siehst du schon den Untergang und / oder hast du den Aluhut auf :P?

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    Stefan

  • @Julius:

    Alter Freund, ich möchte lieber den Journalismus dahin gehend definieren, wie nah man an der Wahrheit ist. EIn Journal ist doch prinzipisch ein Tagebuch, oder? W4enn ich Tagebuch führe, sei es chronologisch oder nach Themen geordnet, dann hat Deutung und Spekulation nix darin zu suchen, oder?
    Woodward und Bernstein sind da exzellente Beispiele.

    Wenn man aber berufliche Ethik und den guten Geschmack absichtlich hinter sich lässt, verkommen Nachrichten zur Ware mit der Geld gemacht werden soll. Und da verkümmert dann auch die Bedeutung der Journalisten als vierte Gewalt im Staate. Im Übrigen auch ein Titel den sie sich selbst verliehen haben.

    "When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight


    „Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.“Arthur Schopenhauer

  • 20 Beispiele für guten Journalismus? Also du gehst davon aus, ich kann dir nicht 20 Beispiele für guten Journalismus geben? Dude...siehst du schon den Untergang und / oder hast du den Aluhut auf :P?

    Nein, ich wollte dir eine faire Chance geben. Anstatt weichst du aus. Aber gut, keine Antwort kann auch eine Antwort sein.

    "When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight


    „Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.“Arthur Schopenhauer


  • Natürlich sind Vermutung und Annahmen in dieser Zeit nur Energieverschwendung. Stell dir aber eine Berichterstattung ohne diese vor? Wir bräuchten uns um viele Dinge gar nicht im Alltag unterhalten.
    Viele Vermutungen die zu dem Unglück angestellt wurden, waren ja überhaupt nicht fernab der Realität...man versucht das Unfassbare sich irgendwie zu erklären. Ich halte das, wie oben schon gesagt, für völlig in Ordnung - wenn es sich im Rahmen hält und da ein Experte (und daran scheitert es oft leider schon) steht, der davon Ahnung hat und sich nicht nach der ersten Stunde auf eine Sache festnagelt.
    Wer keine Spekulationen hören möchte, der kann sich dann die Pressekonferenzen und Mitteilungen der betroffenen Company durchlesen.

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    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    @Julius:

    Alter Freund, ich möchte lieber den Journalismus dahin gehend definieren, wie nah man an der Wahrheit ist. EIn Journal ist doch prinzipisch ein Tagebuch, oder? W4enn ich Tagebuch führe, sei es chronologisch oder nach Themen geordnet, dann hat Deutung und Spekulation nix darin zu suchen, oder?
    Woodward und Bernstein sind da exzellente Beispiele.

    Wenn man aber berufliche Ethik und den guten Geschmack absichtlich hinter sich lässt, verkommen Nachrichten zur Ware mit der Geld gemacht werden soll. Und da verkümmert dann auch die Bedeutung der Journalisten als vierte Gewalt im Staate. Im Übrigen auch ein Titel den sie sich selbst verliehen haben.

    Die Wahrheit ist auch nur Deutung von Fakten, wenn du es so willst.
    Und Ethik und Geschmack lässt man hinter sich, wenn man so viele Klicks wie möglich will um Geld mit Werbung zu machen. Wenn du dagegen vorgehen willst, dann besuche einschlägige Seiten nicht mehr und rate das deinen Mitmenschen. Arbeite an der Ursache, nicht aus der Auswirkung! Aber das hat Stefan ja auch schon gesagt.

  • Stell dir aber eine Berichterstattung ohne diese vor? Wir bräuchten uns um viele Dinge gar nicht unterhalten.

    Korrekt, genau das ist es.
    Und ich verstehe nicht, warum die Menschen es trotzdem tun müssen ... ist mir einfach unverständlich und unlogisch.
    Suchen die Menchen so verzweifelt nach Gesprächsthemen?
    Aber Ok, ich empfinde auch Smalltalk als reine Zeit- und Energieverschwendung.


    Viele Vermutungen die zu dem Unglück angestellt wurden, waren ja überhaupt nicht fernab der Realität...

    Naja das stelle ich ja auch nicht in Abrede und bezweifle es nicht.
    Aber eine Vermutung führt in keinem der Fälle zu einer Erkenntnis, egal wie nah sie einer möglichen Realität sind, sie sind nur naj an einer möglichen Realität.
    Ich bin am Ende kein bisschen schlauer ... getreu dem Motto: "aber schön, dass wir drüber gerdet haben"


    man versucht das Unfassbare sich irgendwie zu erklären.

    Das kann ich in gewisser Weise vielleicht schon verstehen, aber die Logik sollte einem doch dennoch sagen, dass man es nach aller möglichen Spekulation ohne Fakten so oder so nicht verstehen wird, im Gegenteil, die Spekulationen machen es doch nur noch verwirrender ...

  • Nein, ich wollte dir eine faire Chance geben. Anstatt weichst du aus. Aber gut, keine Antwort kann auch eine Antwort sein.


    Wie Julius schon geschrieben hat, es ist rein Subjektiv und ich werde wohl an deinen Ansprüchen scheitern.

    Das Problem ist, dass viele meinen, der Journalismus diktiert uns eine Meinung vor. So ist es aber nicht. Die Leser / Zuseher / Nutzer müssen trotzdem alles hinterfragen, was sie gerade gesehen haben und da hat man in Deutschland reichlich Möglichkeiten, auch andere Meinungen aufzunehmen. Und dazu gehört kein Faktencheck bei bild.de ;).

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    Stefan

  • Oder anders: Fakten sind das Resultat wissenschaftlicher Deutungen.

    Das triffts besser, beinhaltet aber eine ganz andere Aussage, als die vorige Formulierung ;) .

    Aber ganz so ist es auch nicht.
    Fakten können validiert und verifiziert werden, aber ohne Frage können oder gar müssen die anhand dieser Fakten vorgenommenen Ableitungen geändert werden.

    Vieles in der Wissenschaft wurde verworfen oder geändert/ erweitert, weil neue Erkenntnisse/ Fakten die bisherigen Schlussfolgerunen in Frage stellten.
    Dagegen spricht auch nichts und das entfernt uns nur weiter vom eigentlichen Thema, nämlich dem Absturz dieses Flugzeuges und den daraus folgenden wilden Spekulationen, die einfach nur aus irgendwelchen Vermutungen, man kann das ja nicht mal Theorien nennen, zusammengeschustert wurden, ohne überhaupt irgendwas zu verifizieren.
    Die Medien hatten ja nicht mal irgendwelche Fakten ... nur Vermutungen, die sie gleich munter rausgehauen haben, nicht um irgendwas zu erklären oder beim Verstehen zu helfen, sondern um möglichst schnell gewinnbringende Quoten zu erfüllen und Sendezeit, bzw. Textfläche zu füllen.

    Inhalte zählen doch gar nicht, nur die Unterhaltung der Leute mit dem Ziel, Gewinne zu erwirtschaften.

  • Die Medien hatten ja nicht mal irgendwelche Fakten ... nur Vermutungen, die sie gleich munter rausgehauen haben, nicht um irgendwas zu erklären oder beim Verstehen zu helfen, sondern um möglichst schnell gewinnbringende Quoten zu erfüllen und Sendezeit, bzw. Textfläche zu füllen.


    Inhalte zählen doch gar nicht, nur die Unterhaltung der Leute mit dem Ziel, Gewinne zu erwirtschaften.

    Es waren nicht die "Medien" - damit schliesst du alles ein! Es war ein Teil davon (und leider nicht wenige), die eine Berichterstattung verfolgt haben, die z.T. nicht vertretbar war / ist. Das sind größtenteils aber auch die, die es sonst auch nicht sind. Von daher sollte das jetzt keinen Wundern.

    Ihr müsst ja anscheinenden selber die Inhalte konsumiert haben...also wart ihr ein Teil der Nachfrage. Ob ihr möchtet oder nicht. Falls nicht, möchte ich euch Bitte nicht zu verallgemeinern. Denn: Natürlich erhält der Bericht, mit dem größten Bullshit, ein höheres Echo! Das Echo stammt aber nicht von "den Medien", sondern den Konsumenten und verfälscht natürlich dann zusätzlich die Wahrnehmung.

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    Stefan

  • Ihr müsst ja anscheinenden selber die Inhalte konsumiert haben...

    Was mich betrifft, so kann ich nur sagen, dass es selbst mir unmöglich war, dem zu entgehen, denn man wurde, ob man wollte oder nicht, regelrecht von allen Seiten damit bombardiert, egal wohin man geschaut oder gehört hat.

    Und ich behaupte von mir mal, dass ich nur einen minimalen Bruchteil dieser ganzen Medienpampe mitbekommen habe, aber das reichte mir schon.

    Es waren auch in meinem Falle durchaus nicht die Medienberichterstattung selbst, sondern, und da bekommst Du na klar recht was die Konsumierung betrifft, diese unsäglichen Diskussionen, die auf der Basis dieser Berichte weitergeführt wurden, dass sich mir die Haare zu Berge gestellt haben.

    Allein was ich auf Facebook innerhalb meines Kontaktkreises dort gelesen habe ... das hätt ich mehrfach kotzen können und bin auch regelmäßig dazwischen gegangen, weil ich diese Scheiße einfach nicht mehr ertragen konnte, die da geschrieben wurde.

    Leider hast Du recht und auch die Konsumenten schalten ihr Hirn und ihren gesunden Menschenverstand aus.

    Aber so ziemlich alles, was ich da gelesen und gehört habe, kam von Leuten, die nur dieses Mediengeblubber, Halbwahrheiten, Unwahrheiten und Vermutungen weitergegeben haben, ohne selber auch nur einen Funken Ahnung zu haben.
    Zugegeben, das allein fand ich ebenfalls schon echt schlimm, denn man sollte doch als intelligenter Mensch (und da waren durchaus etliche dabei) wissen, wenn man von einem Thema keine Ahnung hat.
    Völker, die noch nie das Innere eines Cockpits gesehen haben und meinen, sie könnten über die Vorgänge dort referieren, obwohl sie nicht die geringste Ahnung z.B. vom Mechanismus der Tür haben und und und.

    Irgendwelcher, wirklich geistiger Dünnschiss, der da verzapft wurde und innerhalb weniger Minuten von jedem auch nur halbwegs Fach- und Sachkundigen (das muss nicht mal ein "Experte" sein, denn der bin ich gewiss nicht) ohne weitere erforderliche Recherchen in der Luft zerlegt werden konnte...

    Es stimmt schon, da stehen alle in der Pflicht, mal das Hirn anzuschalten, da stimme ich ohne Frage vollkommen zu.

    Aber genau da liegt ja auch mit das Problem.
    Hätten die Medien sich von vornherein etwas besonnener gegeben und nicht groß "vorspekuliert", sondern eine Vorbildposition eingenommen, dann denke ich schon, dass sich die daraus resultierende, weitere Diskussion bei den Menschen auch in Grenzen gehalten hätte.

    Es ist traurig genug, aber da kann man sehen, wie beeinflussbar Menschen sind und welche Möglichkeiten Medien haben, diesen Einfluss auszuüben.
    Ich finde das schlimm und beängstigend, aber so sind Menschen...

    Umso mehr finde ich, dass die Medien in die Pflicht genommen werden müssten, so etwas nicht derart ausufern zu lassen, eben wegen der Verantwortung, die sie damit haben.
    Aber sie wollen die Verantwortung ja nicht übernehmen, sondern spielen sie zurück an den "mündigen" Bürger.

    Aber so gehts nun mal nicht.
    Was würde wohl passieren, wenn man dem "mündigen" und intelligenten Bürger mal alle Freiheiten lassen würde und ihm keine Regeln in Form von Gesetzen und Durchführungsverordnungen etc. auferlegen würde?
    Allein im Straßenverkehr?
    Das ist traurig, aber wer solche Massen beeinflussen kann, der steht auch in der Verantwortung, damit sorgsam, besonnen und umsichtig umzugehen.
    Aber das bleibt Wunschdenken, das weiß ich selber...


  • Wie Julius schon geschrieben hat, es ist rein Subjektiv und ich werde wohl an deinen Ansprüchen scheitern.

    Das Problem ist, dass viele meinen, der Journalismus diktiert uns eine Meinung vor. So ist es aber nicht. Die Leser / Zuseher / Nutzer müssen trotzdem alles hinterfragen, was sie gerade gesehen haben und da hat man in Deutschland reichlich Möglichkeiten, auch andere Meinungen aufzunehmen. Und dazu gehört kein Faktencheck bei bild.de ;).


    Nun die 430 Beschwerden beim Presserat gegen die Berichterstattung sprechen jedenfalls Bände und dass die Presse sich so vehement gegen das aktuelle Unwort des Jahres wehrte, ist auch ein Indiz, das getroffene Hunde bellen. :D

    Erinnnert sich noch jemand an den Absturz der Citation in Egelsbach? Ja?
    Dann schauen wir uns gemeinsam diesen Artikel an!


    Hätte der Verfasser des SPON-Artikels nur ein wenig ausserhalb der üblichen Ideologie Schiene recherchiert, wären ihm ein paar Dinge aufgefallen:

    • Solche Flugplätze entlasten die Drehkreuze, die ohnehin schon teilweise an ihren Kapazitätsgrenzen operieren!
    • Werden mit solchen Flugzeugen ( .."eine exquisite Auswahl von lederbestuhlten fliegenden Büros"...) die meisten Organtransporte und Rettungsflüge durchgeführt.
    • Sind jene Flugzeuge von ihrer Technik so manchem zeitgenössischem Airliner überlegen, alleine schon avionikseitig
    • Wird in einer globalisierten Welt der individuelle Transportbedarf immer steigend sein...
    • Der Widerstand von Flughafen- und Fluglärmgegegnern verzögert oder verhindert gar Ausbaumaßnahmen, die der Sicherheit dienlich sind, weil dadurch ja die Kapazität ( im Wutbürgersprech "Lärmterror" genannt) steigen könnte...
    • Es kann ja jeder bei Schuhbeck in EDFE speisen gehen.
    • Der Kutscher der King Air die ja an der gleichen Stelle sich in den Dreck gebohrt hat hatte seine Pappe nicht verlängert, hatte Alkohol im Blut und stand unter Einfluß von Parkinson- Medikamenten.

    Der Großteil der Presse sieht sich nicht mehr in der puren Informationsvermittlung tätig, sondern hat ihr Tätigkeitsfeld in die Meinungsmache und Agitation verlegt.
    Die meisten Redakteure ( nicht alle, ganz klar) wollen aufrütteln und sensibilisieren. Es wird nur ab dem Zeitpunkt doof, wenn es mehr Sensibilisierer gibt, als zu Sensibilisierende....
    Und dieser Zeitpunkt kann nicht mehr weit entfernt sein, gemessen an den Tonnen von Grütze ( substanz- und geschmacklose Substanz die zwar füllend wirkt aber bei übermäßigem Genuss zur Unbehagen und Brechreiz führen kann), der man sich tagtäglich in allen Medien ausgesetzt sieht....

    Weitere Fragen die ich mir im Zusammenhang stelle:

    • Warum hat ausgerechnet die Wirtschftsredaktion von SPON diesen Artikel verfasst?
    • Warum wird Warren Buffet erwähnt? Hatte der mit dem Unfall direkt zu tun? ....wird auch Erich Sixt erwähnt, wenn eines seiner Mietautos irgendwo auf der Welt nen Unfall hat?

    Der Spiegel wettert grundsätzlich gegen alles was irgendwie mit Amerika zu tun hat. Denn Amerika ist für die Stammklientel des Spiegels so was wie der Vorhof zur Hölle nur ohne Flächentarifvertrag. Die meisten die gegen den Staat schimpfen gehen sehr gerne dort in den Urlaub oder sie waren noch nie dort, dafür aber alle Filme des Kronzeugen aller USA- Hasser ( namentlich Michael Moore) gesehen...
    Und das so ein böser amerikanischer Milliardär nen Platz zu nem Businessdrehkreuz ausbauen will, erscheint da vielen Spiegel Redakteuren und ihren Lesern eben suspekt. Privatjets sind ja klimaschädlich, dienen eh nur den Reichen ( obersupekt, da der Ausbeutung und Profitgier allgemein verdächtig).

    Die Antwort von Pilot und Flugzeug spricht mir jedenfalls aus der Seele.

    Und was mir im Winnenden Thread als Wahrheiten von anderen Diskussionsteilnehmern präsentiert wurde ( im Grunde ohne Überprüfung übernommene Pressetexte) spricht alleine schon Bände.

    Die Mainstream- Presse ist der allerletzte Ort, um sich über Fachthemen zu informieren.
    Denn hier berichtet im Grunde genommen Mr. Dumbo um Mr. Don´t Know zu informieren.

    Wäre im Grunde nicht so schlimm. Aber hier wird bewusst Meinugsmache betrieben als einen Sachverhalt zu vermitteln.

    "When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight


    „Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.“Arthur Schopenhauer

  • Nun die 430 Beschwerden beim Presserat gegen die Berichterstattung sprechen jedenfalls Bände und dass die Presse sich so vehement gegen das aktuelle Unwort des Jahres wehrte, ist auch ein Indiz, das getroffene Hunde bellen.

    Nun, die 430 Beschwerden beziehen sich aber nicht auf "die Medien" im ganzen, sondern auf einzelne Berichte und Publikationen, die wie schon oben geschrieben und bei der wir uns alle einig sind, weit über Jordan hinaus geschossen sind. Ich glaube, es ist nicht nur eine Vermutung, dass größtenteils die Beschwerden über die Berichterstattung der Bild eingegangen ist.

    Für alle anderen die das Unwort des Jahres nicht auf der Hand haben und worauf der Dude hinaus möchte....es war "Lügenpresse".

    Hätte der Verfasser des SPON-Artikels nur ein wenig ausserhalb der üblichen Ideologie Schiene recherchiert, wären ihm ein paar Dinge aufgefallen (....) Der Spiegel....

    Wir brauchen uns nicht über SPON zu unterhalten, genau so wenig wie über die Bild. Wer hier eine investigative Berichterstattung erwartet, ist selber Schuld.
    Man kann jetzt vom Spiegel halten was man will aber dir ist schon Klar, dass dort zwei Unabhängige Redaktionen arbeiten? Wer nun auf die Qualität eines SPON Artikels auf den Spiegel kommt, der sieht den Unterschied zwischen A318 und A400M nicht....beides kommt vielleicht aus gleichem Hause und hat die gleiche Philosophie...der Gedanke hinter beiden Produkten ist ein andere. Gut...mein Vergleich hinkt - ich hoffe bei Airbus bleibt die Qualität gleich.

    Die Mainstream- Presse ist der allerletzte Ort, um sich über Fachthemen zu informieren.

    Denn hier berichtet im Grunde genommen Mr. Dumbo um Mr. Don´t Know zu informieren.

    Wer hat das Gegenteil behauptet? Dafür gibt es Fachpresse. Und nein, es gab auch Experten in diversen Publikationen, die Ahnung hatten.

    *Edit* Übrigens muss du doch froh sein! Noch nie war es einfacher, mit der Redaktion in Kontakt zutreten und deine Meinung zu diesem Artikel direkt dem Verfasser zu schicken, bzw. deine Meinung als Kommentar zu veröffentlichen.

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    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von LeMaestro (28. April 2015 um 12:02)

  • Aber so ziemlich alles, was ich da gelesen und gehört habe, kam von Leuten, die nur dieses Mediengeblubber, Halbwahrheiten, Unwahrheiten und Vermutungen weitergegeben haben, ohne selber auch nur einen Funken Ahnung zu haben.
    Zugegeben, das allein fand ich ebenfalls schon echt schlimm, denn man sollte doch als intelligenter Mensch (und da waren durchaus etliche dabei) wissen, wenn man von einem Thema keine Ahnung hat.
    Völker, die noch nie das Innere eines Cockpits gesehen haben und meinen, sie könnten über die Vorgänge dort referieren, obwohl sie nicht die geringste Ahnung z.B. vom Mechanismus der Tür haben und und und.

    Komisch. Die "realistischen" Theorien die ich so mitbekommen habe, die so meine Kollegen und Freunde aufgenommen haben, kamen aus den Medien. Der größte Dünnschiss kam von irgendwelchen Verschwörungstheoretikern, KenFM's und sonst welchen Leuten.
    Vielleicht kenne ich auch die "falschen" Leute, die das alles etwas mehr hinterfragen?

    Beispiel die Theorie mit dem Abschuss und der Mirage: Innerhalb weniger Minuten fingen die ersten Aluhüten an, etwas von der französischen Mirage zu schwaffeln, die ja bestimmt was damit zutun hat. Ich habe kein Bericht gesehen, der auf diese Theorien eingestiegen ist. Im Gegenteil: Es wurde erklärt, warum ein Jet direkt danach über dem Gebiet aufgetaucht ist und das dass überhaupt nichts besonderes ist....zum Beispiel an Hand der Helios.
    Im Zug musste ich dann mir dann wieder Theorien anhören, dass die uns doch alle was verschweigen. "Die" Wissen doch sicherlich mehr...nagut.

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    Stefan

  • Man kann es auf die Journalisten und Sender schieben, aber ich sehe es etwas differenzierter.

    1. Vieles vom Journalismus ist kein Journalismus, sondern PR.
    Wir machen uns viel zu wenige Gedanken darüber, wie wenig Personal die Verlage tatsächlich haben und wie viele Informationen sie sich zukaufen und wie viel da auch von Unternehmen gesponsert wird. Wenn im HitRadio FFH das Tagesthema "Urlaubsplanung" ist und Rob Green da erzählt, dass er "live" den Herrn Prof. Dr. Urlaub in der Leitung hat, der über den optimalen Buchungszeitpunkt für All-Inclusive-Reisen redet, dann ist das weder live, noch hat Rob Green das Interview geführt. Das hat TUI von einer Agentur produzieren lassen, das Skript mit den Anmoderationsvorschlägen ist im Presseportal und die Antworten des "Experten" sind bereits fertig geschnitten.

    Oder was glaubt ihr, was Mercedes dafür zahlt, dass bei Galileo das "neue, innovative automatische Bremssystem" getestet wird? Und wenn in einer Zeitung etwas über gesunde Ernährung steht, dann kommt das auch nicht von einer Redakteurin. Das kommt von eine Presse-Abteilung in einem Unternehmen, welches damit Umsatz bezweckt. Die Verlage und Radiosender finanzieren sich über solche bezahlten Inhalte. Die Unternehmen nehmen ihnen die Arbeit ab, kreative und unterhaltsame Beiträge zu recherchieren und zu produzieren.

    Und wenn auf NBC Sully Sullenberger gegen Airbus schießt, und auf das Boeing-System schwört, dann wird das auch nicht zufällig gesendet. Es hat in Amerika zum Beispiel keiner gesendet, dass der Absturz in San Francisco hätte verhindert werden können, wenn die Boeing ein Airbus gewesen wäre. Und was wurde ein Trubel wegen des brennenden Tesla Model S gemacht...


    2. Die Zeitung interessiert am Ende des Tages ihr Umsatz.
    Müssen die ganzen Journalisten am Ende des Tages Umsatz machen. Umsatz ist deren Überlebensgröße. Genau wie eine Facebook-Seite Likes braucht, braucht eine Zeitung Käufer. Und wer will denn jeden Tag vom Mittelmeer, Afghanistan, Israel, Russland, dem Dschungel, den Eiskappen, dem Klimawandel, dem Bienensterben, etc lesen? Die Titelseite muss packend sein, damit die Zeitung gekauft wird. Und wenn eine nackte Frau drauf ist, die ich mir ausschneiden und in den Schrank kleben kann, umso besser! Solange die Zeitung gekauft wird, erreicht die Zeitung ihre Auflage, zahlt der Werbekunde seine Rechnung, ist die Zeitung gerettet. Wenn wegen des irrelevanten PR-Artikels am Ende des Tages 1-2 % ein Produkt kaufen, rechnet sich der Marketing-Kanal "Zeitung" oder "Radio" für das Unternehmen. Interessiert den Werbekunden doch nicht, was mit dem Rest ist. Solange der Käufer ein/zwei Artikel gelesen, oder Beiträge gehört hat, die er interessant fand, wird er die Zeitung wieder kaufen. Und die anderen Sachen überliest oder überhört er einfach.

    Und wir haben auch alle auf die Links geklickt, bei denen vermeintlich etwas neues zum Thema stand. Dass bei jedem Klick Focus-Online Werbeeinnahmen aus Google-Adsense und Google Werbeeinnahmen aus Google AdWords hatte, hat uns dabei auch nicht interessiert. Und wir haben uns auch brav die 30 Sekunden-Spots angesehen, die vor dem 45 Sekunden-Video gezeigt wurden.

    3. Guten Journalismus finden die Menschen toll, solange er nichts zusätzlich kostet.
    Wir kennen es alle: zahlen wir wirklich 2 Euro für ein Tages-Abo, um den Artikel online zu lesen? Oder googlen wir einfach nach einer anderen Quelle, die den selben Inhalt kostenlos anbietet? Jeder beschwert sich in Deutschland über den "Gebührenservice", obwohl damit genau das finanziert wird, was sich alle wünschen würden: seriöser Journalismus. Und ich höre dich schon, lieber Dude, dass die ÖR es ja auch nicht besser machen, und vielleicht ist da auch einiges an Beeinflussung und Kontrolle durch die Politik. Aber mit Sicherheit nicht in dem Maß, wie es bei den privaten Medien ist.


    Aus dem Dilemma sehe ich aber auch keinen wirklichen Ausweg. Wenn sie Sender guten Journalismus machen wollen, brauchen sie mehr Geld. Dafür brauchen sie Werbekunden. Für guten Journalismus müssten sie die Werbekunden aber loswerden. Dann müssten sie das Geld anderswo herbekommen. Wenn sie die Zeitung teurer machen, konsumieren die Verbraucher eben eine andere Zeitung. Ich frage mich: brauchen wir die Journalisten dann eigentlich überhaupt noch? Wenn wir sowieso bei jedem Artikel zweimal überlegen müssen, wer denn wohl davon finanziell profitiert, dass es genau so geschrieben steht, oder gesagt wird... Den Vorteil der Filterfunktion gegenüber der Social Media besteht dann eigentlich nicht mehr.

    Wird man dann künftig die PR-Artikel auf den Facebook-Seiten lesen? Und die Breaking-News auf Twitter? Und was passiert dann mit investigativem Journalismus? Wer finanziert den?

    Aber jetzt bin waaaaay off topic geraten....

    Our deepest fear is not that we are inadequate. Our deepest fear is that we are powerful beyond measure.
    It is our light, not our darkness that most frightens us.

  • Die "realistischen" Theorien die ich so mitbekommen habe, die so meine Kollegen und Freunde aufgenommen haben, kamen aus den Medien. Der größte Dünnschiss kam von irgendwelchen Verschwörungstheoretikern, KenFM's und sonst welchen Leuten.
    Vielleicht kenne ich auch die "falschen" Leute, die das alles etwas mehr hinterfragen?

    Nö, das stimmt schon, zumindest im Ansatz.

    Die wirklich haarsträubenden Verschwörungstheorien und der geistige Dünnschiss, kamen von irgendwelchen Deppen, die meinen ihre Ergüsse im Netz verbreiten zu müssen.
    Und ich war doch äußerst erstaunt, dass auch einige wenige unter meinen Bekannten, die ich sogar für intelligent halte, auf solche Statements verwiesen haben und den Scheiß offensichtlich zu glauben schienen ...

    Aber es ist schon korrekt, die wilden Verschwörer stammen nicht aus den Medien, aber die werden üblicherweise auch einfach nur belächelt.

    Was die "reailistischen" Theorien betrifft, so macht das aber doch keinen Unterschied.
    Die sind eher noch schlimmer, denn die werden nicht belächelt, bringen aber am Ende auch nix.
    Letztlich ist es egal, wie hanebüchen oder realistisch diese ganzen Theorien sind, sie sind alle für den Arsch, solange sie kein Wissen zur Folge haben.
    So oder so, Energieverschwendung, ... naja, den Verschwörungsnummern kann man immerhin noch sowas wie einen gewissen, wenn auch fragwürdigen, Unterhaltungswert zusprechen ;) .
    Und zumindest haben die Verschwörungstheoretiker nicht Angehörige und andere direkt und indirekt Betroffene mit reingezogen, statt ihnen ihren Raum für ihre Trauer zu lassen.

    Egal, so oder so, meiner Meinung nach verbietet sich in slchen Dingen jedwede Speklation und jedes Rumtheoretisieren in der Öffentlichkeit.

    Betroffenheit und Anteilnahme?
    Klar, keine Frage.

    Penetrantes Einmischen und das in die Öffentlichkeit zerren von trauernden Menschen?
    Nein, NoGo.

    Kritische Betrachtung und Hinterfragung von Berichten und Stellungnahmen?
    Natürlich, Niemand sollte den gesunden Menschenverstand abschalten.

    Wilde Spekulationen und Mutmaßungen erstmal drauf los ohne jedes Faktum?
    NoGo.

    Es geht nicht darum, wer mit den realistischeren Theorien kommt.
    Es geht um besonnen und umsichtigen Umgang mit solchen Themen.
    Und je mehr Menschen man erreicht, desto mehr sollte man sich seiner Verantwortung bewusst sein.


    Im Gegenteil: Es wurde erklärt, warum ein Jet direkt danach über dem Gebiet aufgetaucht ist und das dass überhaupt nichts besonderes ist....

    Natürlich gibt es auch mal positive Beispiele und das ist ohne Zweifel eines davon.
    Wäre nur schön, wenn es mehrere davon gegeben hätte.

    Ich will es auch gar nicht nur auf die Medien schieben.
    JEDER trägt eine Verantwortung, aber wie gesagt:
    Je mehr man erreicht, desto größer wird die Verantwortung.

  • Was den Müll, den Mario Rönsch und sein Kollektiv der Anonymen verzapft hat, finde ich das hier eine ganz gute Antwort, auch wenn ich sonst nicht viel von ihm halte:

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    Ich fand das, was von vielen Luftfahrtexperten (den tatsächlichen wie Andreas Spaeth) kommuniziert wurde an Theorien, eigentlich im Rahmen und durchaus plausibel. Da ist auch nichts schlimmes daran, so lange es nicht dazu übergeht, dass Leute das für Fakten halten oder auf Grund dieser Theorien anfangen, Entscheidungen zu treffen. ("Ich flieg nie mehr Airbus.")


    Umso mehr finde ich, dass die Medien in die Pflicht genommen werden müssten, so etwas nicht derart ausufern zu lassen, eben wegen der Verantwortung, die sie damit haben.

    Aber sie wollen die Verantwortung ja nicht übernehmen, sondern spielen sie zurück an den "mündigen" Bürger.

    Aber so gehts nun mal nicht.
    Was würde wohl passieren, wenn man dem "mündigen" und intelligenten Bürger mal alle Freiheiten lassen würde und ihm keine Regeln in Form von Gesetzen und Durchführungsverordnungen etc. auferlegen würde?
    Allein im Straßenverkehr?
    Das ist traurig, aber wer solche Massen beeinflussen kann, der steht auch in der Verantwortung, damit sorgsam, besonnen und umsichtig umzugehen.


    Findest du das nicht ein bisschen bevormundend? Wo hören wir dann auf? Am Ende kann doch nur jeder für sich selbst für sein Handeln in die Pflicht genommen werden, denn er alleine trägt die volle Verantwortung für seine Taten und alle daraus entstehenden Konsequenzen. Wenn wir aufhören, uns Bürger als mündig und selbstbestimmt anzusehen, dann können wir unsere Idee einer liberalen Demokratie gleich über den Haufen werden und zurück in die Monarchie gehen, da konnte man auch ganz gut von oben bestimmt werden und musste sich um nichts mehr kümmern.

    Ich sehe hier ganz klar die Bürger in der Pflicht, sich selbst verantwortungsvoll und bewusst zu informieren. Und dass SPON und Bild (/online) eben dafür keine geeigneten Quellen sind, ist keine Raketenwissenschaft. Daher finde ich absolut jeden, der die Seiten besucht, und sei es auch "nur wegen dem ganz guten Sportteil" absolut erbärmlich, denn er unterstützt mit seiner Entscheidung eben diese Rotze. Das geht leider in Deutschland schrecklich schief, und das lässt mich auch immer wieder an demokratischen Systemen scheitern.

    Natürlich bedienen die Medien nur eine Nachfrage. Dazu sind sie ja auch als Firma in einem kapitalistischen Staat gezwungen und das ist ja auch in Ordnung so. Ich sehe die Verantwortung dafür, dass solcher Dünnschiss nicht passiert, klipp und klar bei den Konsumenten, denn sie treffen die Entscheidung, sich das zu kaufen. Und die treffen sie bewusst.

    Grüße, Robert