Liebe Freunde der technisierten Bewegung durch die Luft, liebe Feinschmecker,
Ich habe die ganze Nacht am Herd gestanden, um jetzt mit vollem Bauch auf Arbeit zu sitzen. Lasst uns also heut eintauchen in die isländische Küche.
Traditionell, wurde auf Island so ziemlich alles verwertet, was in irgendeiner Art essbar war. Aufgrund der Lage im rauhen Nordatlantik war die Küche nicht gerade reich an klassischen Gewürzen. Die Isländer nutzten jedoch andere Möglichkeiten. So finden sich in vielen Gerichten Beeren und Früchte der Heideflächen, sowie Ersatzgewürze wie isländisches Moos, Wachholder, isländischer Thymian, etc.
Die Gerichte wurden auch zum größten Teil gekocht statt gegrillt oder gebrutzelt. Dabei wurde so viel wie möglich verwertet.
Einen Pferdefleisch-Skandal kann man in Island wohl kaum nachvollziehen, da Pferd dort genau wie Schaf fester Bestandteil der Speisekarte ist. Aber auch Fisch macht einen großen Anteil der Speisekarte aus. Logisch, bei so viel Wasser drumherum.
Auf die klassischen Gerichte wie Svið (Schafskopf) möchte ich mal nicht weiter eingehen. Denk das muss man mögen. Außerdem wär es wohl mit der Zutatenbeschaffung hierzulande etwas schwierig.
Aber ich fand da ein anderes Rezept, ebenfalls vom Schaf (in dem Falle vom Lamm).Was wird also heut serviert?
- Lammkeule in Blaubeermarinade und karamelisierten Kartoffeln
- Skúffukaka (isländischer Schokokuchen)
Lammkeule in Blaubeermarinade:
- 1 Lammkeule (2-3kg)
- 400 g Blaubeeren (frisch oder gefroren)
- 50 ml Rotweinessig
- 100 ml Erdnussöl
- 2 Eßlöffel Honig
- 1 Teelöffel Cayennepfeffe
- Pfeffer und Salz
- 2 Eßlöffel Butter
- 700ml Wasser oder Lammfond
- 3 Eßlöffel Mehl
Für die Marinade die Blaubeeren zerkleinern und mit dem Rotweinessig, dem Erdnussöl, dem Honig und dem Cayennepfeffer vermischen, salzen und pfeffern nach Geschmack.
Die Marinade auf der Lammkeule verteilen und in einem Gefrierbeutel mindestens 24 Stunden im Kühlschrank marinieren lassen.
Die Backröhre auf 220°C vorheizen. Eine Bratform ausbuttern, die marinierte Lammkeule hineinlegen und für 15 bis 20 Minuten in die Röhre stellen, dann die Temperatur auf 160°C verringern.
In der Zwischenzeit in einem Topf den Fond bzw. das Wasser erhitzen und dann in die Bratform gießen. Die Keule für etwa eine Stunde weiter braten, dabei gelegentlich Flüssigkeit über die Keule schöpfen und bei Bedarf nachgießen.
Die Keule aus der Röhre nehmen und warm halten. Etwas Bratenflüssigkeit und den Rest der Marinade in einen Topf geben und zum Kochen bringen.
Das Mehl mit etwas kaltem Wasser mischen, zum Binden mit der Bratensoße verrühren und etwa 10 Minuten köcheln.
Karamelisierte Kartoffeln:
- 500 g mittelgroße Kartoffeln
- 40 g Margarine, Butter oder ein tüchtiger Schuss Sahne
- 7 Teelöffel weißen Zucker
Kartoffeln schälen und kochen. In einer Bratpfanne den Zucker erhitzen bis er zu schmelzen beginnt. Margarine, Butter oder Sahne zufügen und rühren bis alles hellbraun wird. Die Bratpfanne dann sogleich vom Herd nehmen und die Kartoffeln vorsichtig in der Pfanne herumrollen lassen, bis alles mit Karamell bedeckt ist.
Nun zum Desert 
dem isländischen Schokokuchen:
Für den Teig:
- 2 1/2 Tasse/n Weizenmehl
- 2 Tasse/n Zucker
- 1/2 Tasse Kakaopulver
- 1 TL Natron
- 1 TL Backpulver
- 1 TL Salz
- 1 TL Zimt
- 1 Tasse Buttermilch, oder Sauermilch
- 1/2 Tasse Margarine, zerlassen
- Wasser, heiß, 1/3 Tasse
- 2 Ei(er)
Für den Guss:
- 2 Tasse/n Puderzucker
- 3 EL Kakaopulver
- 3 EL Margarine, zerlassen
- 1 TL Vanillearoma
- 3 EL Kaffee, heiß, oder 6 EL heißes Wasser
- Kokosraspel
Hier wird einfach alles zusammengemischt (Teig und Guss natürlich getrennt) und anschließend auf ein Blech gegeben und gebacken.
Und zwar 20 min bei 180°C. Nach dem Backen dann den Guss auf den Kuchen geben.
So. Ich hoffe dass es euch zusagt,
Und wünsche Guten Appetit
