Airbus der Air France vermisst....

  • Nein, das würde es nicht bedeuten, weil die IAS (Indicated AirSpeed) immer in Relation zu der das Flugzeug umgebenden Luftmasse gilt.

    Doch ... genau aus diesem Grund ist der Gedankengang von Börries absolut korrekt. Denn durch die Massenträgheit des Flugzeuges ist dieses für einen nicht unerheblichen Zeitraum der Veränderung der Geschwindigkeit der Umgebungsluft ausgesetzt. Eine Böe von hinten ergibt eine kleinere IAS, eine Böe von vorne eine größere IAS ... und da (nur) diese aerodynamisch relevant ist, kann es dann zum High - oder Lowspeedstall kommen. Unter Umständen kann sogar "versehentlich" Überschall erreicht werden, was ebenfalls Gefahren für die Struktur eines Sub - oder Transsonischen Fliegers birgt.

  • Und der Airbus bleibt weiterhin spurlos verschwunden...

    Zitat

    Die am Donnerstag im Atlantik geborgenen Wrackteile stammen nicht von dem abgestürzten Air-France-Airbus. Das teilte ein Sprecher der brasilianischen Luftwaffe in Recife mit. Die geborgene Fracht-Palette sei aus Holz und würde üblicherweise nicht in einem Airbus eingesetzt. Vermutlich gehöre sie zu einem Schiff. "Wir haben bisher kein Teil des abgestürzten Flugzeuges geborgen", so der Sprecher.

    Zitat

    Am Donnerstag hatte ein Hubschrauber neben der Palette auch zwei Bojen geborgen. Auch die gehören offensichtlich nicht zu dem Airbus.

    Quelle: Salzburg.com

    "So...all of time and space, everything that ever happened or ever will...
    Where do you want to start?"

    • Offizieller Beitrag

    Habe hier einen interessanten link mit Bildern und animierten Grafiken bezüglich des Wetters von Flug 447

    Air France Flight 447: A detailed meteorological analysis

  • Danke Toto :hail:.
    Musste zwar mal wieder ein wenig in meinem Gedächtnis kramen bei dem ganzen meteorologischem Fachchinesisch, aber ich glaube, besser aufgearbeitet findet man die wahrscheinliche Wettersituation nirgends.

    Gruss - Tom
    - Mein System

    Zitat

    Ich bin der Schwarze ^^

  • Mhhhh solche Fragen stellte MIR meine Mutter gestern auch am Tele...sie denkt wohl , weil ich nun einen Luftfahrtexperten zu Hause habe, färbt das ab..*loooooooooooo*...oder sie wollte die Hexenkräfte aktivieren...

    Ach Menno..das ist schon echt traurig. Ich denke immer an die armen Angehörigen. Ohne Gewißheit und geborgenem Leichnam ist es doch bestimmt schwer Abschied zu nehmen.

    Warum findet man die Maschine denn nicht? Die muss doch da irgendwo treiben....oder?

    [align=center][b][color=#0000ff][font=Times][size=10]Leben bedeutet: immer einmal mehr aufstehen als hinfallen.
    smilie_hal_108.gif

  • Auch wenn dieses Unglück von Ursache und Ablauf her gesehen vermutlich zu den ganz seltenen Ereignissen zählt. Eines könnte man eventuell jetzt schon daraus lernen ... nämlich die Aufzeichnungen von Blackbox und Voicerecorder live zu übertragen und aufzuzeichnen. Dies sollte auch unter Gesichtspunkten des Datenschutzes mit moderner Technik machbar sein und ein Auffinden des Wracks, sowie die Fehleranalyse deutlich beschleunigen. Auch verstehe ich nicht, warum es bislang nicht möglich ist live - Wetterdaten der einschlägigen Satelliten im Cockpit abzurufen um sich stattdessen auf unzuverlässige SigWx - Charts und das Wetterradar zu verlassen, welches keinen Überblick über das großräumige Wettergeschehen geben kann. Bin gespannt, ob sich in dieser Richung jetzt etwas bewegt ...

  • Das verstehe ich auch nicht! Da wird aus dem tiefsten Dschungel live übertragen, Du kannst von jedem Punkt der Erde (gegen Gebühr ;) ) telefonieren und in der Fliegerei weiß keiner wo in bestimmten Abschnitten über dem Atlantik und Pacific sich gerade die Flugzeuge befinden. Unglaublich. ?( ?(

    Da ist ja selbst IVAO weiter. :duw:

    Grüße aus EDDL

    Rainer

    H3.gif

    177158.png si.php?name=Rainer&prefix=&surname=Bethke

    • Offizieller Beitrag

    in der Fliegerei weiß keiner wo in bestimmten Abschnitten über dem Atlantik und Pacific sich gerade die Flugzeuge befinden


    Das kannst Du so nicht verallgemeinern…
    Wir wissen sehr wohl, wo sich unsere Flugzeuge zu jeder Zeit befinden. Jeder kleine Parameter der aus (vorher definierten Grenzen) raus fällt, wird sofort mit einem roten pop Up, oder einem Orangen Warnung Feld gekennzeichnet. Dafür musst Du allerdings Dispatcher nach US-Vorbild haben, die Ihre Flüge unterstützen, bzw. überwachen und aufmerksam folgen und keine Flugdienstberater, die Flugpläne filen und für die der Job getan ist, wenn die Crew den plan akzeptiert hat. Das soll jetzt nicht abwertend gegenüber meinen Kollegen sein, ist aber ein anderes Arbeitsprinzip. Bei uns liegt der Nachdruck auf flight following und monitoring. Nicht auf Planung. Die Air France hatte so was bisher nicht, sieht sich aber bei uns genau um. Das hat wohl alles was mit den Crews zu tun, die nicht überwacht werden wollen, bzw. die Angst, die Autorität zu verlieren und auf alles Kontrolliert zu werden. Das war bei uns zu Anfang auch so, ist aber mittlerweile gewachsen.

  • Wann war denn "am Anfang" ?

    Bei der Lufthansa ist es (soweit ich weiß - nicht gleich hauen!) schon seit vielen Jahren so, dass in der Flugphase alle technischen Parameter übertragen werden. Ist das ggf. das Gleiche was KLM macht? Und wieso haben die Crews Angst überwacht zu werden? Überwachung wäre für mich ne Cockpit-Cam.

    Selbst wenn ich mal das Argument der möglichen Überwachung gelten lasse, wäre es nicht für die Flugsicherung beispielsweise auf den NAT's viel einfacher, sie hätte genaue Positionsangaben aufgrund der Satelittennavigation als diese überholten positionreports?

    Zitat

    und keine Flugdienstberater, die Flugpläne filen und für die der Job getan ist,

    Tom, Du musst Dein Profil unbedingt ändern! :duw:

    Grüße aus EDDL

    Rainer

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    • Offizieller Beitrag

    Wieso denn hauen....
    Nein bei uns geht es nicht nur ums technische, sondern ums fliegerische. Ich sage meinen Crews, während des Fluges, wo sich Gewitterfronten aufbauen, welche Route sie am besten drum herum nehmen können, warne sie vor Vulkanen, Turbulenzen, berate sie und koordiniere mit ATC Holdings, vectroings delays, uvm. Nicht die Technik, sondern der Flug steht bei mir im Vordergrund. Wenn meine Crew in die Nähe des Unwetters geflogen währe, hätte ich eingegriffen.
    Die Positionen der Flugzeuge, werden oft schon via CPDLC (Controler to pilot dada link comunication) gemacht. Diese Kommunikation funktioniert in beide Richtungen und der Flieger sendet automatisch seine Position. Das funzt aber in Brasilien noch nicht.

  • Beide Aspekte (Positionsübertragung und eventuells Verschicken der Flugdaten und Cockpitgespräche) wären allerdings ein immenser Kostenfaktor.
    Eine ACARS mit einer Größe von 1 kilobit (ungefähr so groß wie eine SMS), kostet in etwa 20 ct. Das macht bei 10 Langstreckenfliegern in unserer Flotte, 20 Flugstunden pro Tag (und nehmen wir mal an, die fliegen jeden Tag) und einem Positionreport alle 5 Minuten Kosten von 166.400 Euro.
    Was nen quasi "Livestream" aller Daten kosten würde, mag ich mir gar nicht vorstellen.

    Toto: Das müsste ja dann nicht mal überwacht werden. Reicht ja, wenn sie irgendwo auflaufen und man einfach gucken kann, woher der letzte Report kam. (Das die Daten natürlich gleich für flightfollowing genutzt werden könnten, liegt da natürlich auf der Hand).

    Gruss - Tom
    - Mein System

    Zitat

    Ich bin der Schwarze ^^

  • Wie läuft das denn auf der Langstrecke:

    Nehmen wir mal einen 10 Stunden-Flug. Ich nehme an, Du machst die Flugplanung3 - 4 Stunden vor Abflug gleich zu Dienstbeginn. Nach 3 - 4 Stunden ist der Flieger in der Luft, bei 8 Stunden-Schichten hast Du noch 4 -5 Stunden "Beratungsmöglichkeiten". Übernimmt dann Dein "Nachfolger" den Job?

    Grüße aus EDDL

    Rainer

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    • Offizieller Beitrag

    Und was kostet ein A330-200?
    Ich glaube, den hat man schnell raus. Ich kann Dir mal vor rechenen, wieviel Spritt wir sparen, weil wir genaue daten haben. Habe mal ein Bild aus IAH oben angehaengt....

    • Offizieller Beitrag

    Wie läuft das denn auf der Langstrecke:

    Nehmen wir mal einen 10 Stunden-Flug. Ich nehme an, Du machst die Flugplanung3 - 4 Stunden vor Abflug gleich zu Dienstbeginn. Nach 3 - 4 Stunden ist der Flieger in der Luft, bei 8 Stunden-Schichten hast Du noch 4 -5 Stunden "Beratungsmöglichkeiten". Übernimmt dann Dein "Nachfolger" den Job?

    Genau. Darum ist eine gute Schichtuebergabe wichtig

    • Offizieller Beitrag

    Ich wollte noch was zu dem Bild schreiben. die gewitter hatten sich ueber IAH gebildet und zogen unerwartet nach Norden anstatt nach Osten. Ich habe den Flieger schon ueber Canada auf eine andere Route gebracht. Wie man sieht waren auf den arr routings aus Norden und Westen lange holdings. Wir mussten nur eine Runde drehen und sind so rein gekommen. Ich habe noch viele andere Beispiele...

    following.jpg

  • Agreed. Aber das musst du eben auch erstmal den Leuten beibringen (vor allem jenen, die wirklich nur auf die entstehenden Mehrkosten achten).

    Gruss - Tom
    - Mein System

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    Ich bin der Schwarze ^^