Streckenoptimierung per Satellit - wie funktioniert das?

  • Kann mir vielleicht einer erklären wie das helfen kann für kürzere Flugrouten?
    Aus dem Artikel werde ich leider nicht schlau wie genau das gehen soll...
    Lufthansa Cargo setzt auf Streckenoptimierung per Satellit

    Normalerweise werden die Flugrouten ja im voraus geplant und da auch probiert das Optimum rauszuholen. Und von dieser geplanten (ATC-)Route kann nur noch abgewichen/abgekürzt werden, wenn ATC mir auch n Direct gibt.
    Inwiefern kann dabei das SATCOM helfen?

    Gruss Flo
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    WIN 10 64, I7 8700K 6x3,70 GHz , 16GB RAM, GeForce® GTX 1080Ti 11GB, P3D V4.5

  • Pläne, Wetter etc. wird ja alles schon Stunden vorher geplant und gefiled. Ist ja nix neues ;)
    Nun kann sich der Wind ja ein paar Stunden später ändern, vielleicht ist es doch besser sogar das Routing anzupassen um den teuren Saft zu sparen.
    Uplinks von Routings oder neuen Winden sind natürlich schon lange möglich, unter anderem per ACARS was aber auf VHF basiert - SATCOM speist die Daten eben per SAT ein und ermöglich größere Datenmengen so gut wie überall erreichbar zu machen. ACARS basiert auf einem Servernetzwerk und gibt's eben nicht überall.
    Denke die Umrüstung auf SATCOM ist eben hier das "Highlight".

    Ohne Wind wäre natürlich die Großkreisdistanz das Optimum. Bei gewissen Windkonstellationen kann es aber besser sein mehr NM über Land zurück zu legen uns es spart trotzdem.
    Das ganze geht halt Richtung Mission Control - also einer Überwachung in Echtzeit in Sachen Flugoptimierung und auch einen Eingriff nach ursprünglicher Planung viele Stunde zuvor vornehmen zu können.

    Einmal editiert, zuletzt von corsair (8. August 2013 um 13:16)

  • Ahhh okay - das dann halt doch während des Fluges noch Routechanges vorgenommen.
    Na gut die nachfolgenden ATC-Units können ja auch noch über die Änderung informiert werden, sodass das auch kein Problem ist.

    Danke für die Infos.

    Gruss Flo
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  • Vielleicht weiß da ToTo mehr, aber mag durchaus auch Bereiche geben wo man mit HF nicht mehr weiter kommt. Etc

    Langstrecke MAL ohne Satcom mag gehen, dass die bis letztes Jahr GAR KEINS hatten... Ne Frechheit an sich

    122894.png ....hat keine Ahnung von B777

  • Also wir nutzen SATCOM-Uplinks auch schon ne ganze Weile. Das aktive Neuplanen und Umrouten vom Boden aus, geht noch nicht, da wir dafür noch zu wenig Personal haben, aber wir können den Crews ihre neuen Pläne und/oder neue Winddaten schon direkt ins FMS schicken.
    Oder aber die Crew "requested" sich schon den Plan für das Folgeleg in der Luft, und bekommt das ganze automatisch zugeschickt.

    Gruss - Tom
    - Mein System

    Zitat

    Ich bin der Schwarze ^^

  • War da nicht auch mal was geplant, dass die NAT-Tracks ohne SATCOM nicht mehr geflogen werden dürfen, ab 2015 oder so?

    Gruß
    Thies

    • Offizieller Beitrag

    Da gibt es erst mal einige Sachen die man unterscheiden muss.

    CPDLC - in Verbindung mit den Tracks
    SatCom - Die Ausrüstung am Flieger um überhaupt mit dem Satelliten zu kommunizieren
    Acars – Ist abhängig wo der Flieger ist und kann gehen, über VHF, Satcom und HF-Datalink

    Zum ersten, es gibt mittlerweile Tracks die nur mit CPDLC geflogen werden dürfen. Diese werden in den täglichen Trackmeldungen genannt.
    Beispiel:
    2.ADS-C AND CPDLC MANDATED OTS ARE AS FOLLOWS
    TRACK W 360 370 380 390
    TRACK X 360 370 380 390

    Ueber Acars brauche ich wohl nicht viel zu schreiben:
    Wobei Acars in drei Gruppen aufgeteilt wird:
    Air Traffic Control
    Aeronautical Operational Control
    Airline Administrative Control

    CPDLC setzt in gewissem Masse auf ACARS (Datalink).

    Dann die Vorteile von Satcom.
    Acars und CPDLC nutzen beide Satcom, wobei die Größe der Daten Pakete nicht wirklich das ausschlaggebende Argument ist, sondern die Geschwindigkeit und die Erreichbarkeit. Auch Ohne Satcom haette man die Flieger der LH-Cargo mit entsprechendem Dispatch schon lange aktiv begleiten können (lies HF-Datalink). Ich glaube eher, das hier jemand sein Target schaffen muss und die Ausgaben begründen muss.
    Was ziemlich neu ist, ist das System, das die Winde bei einer Routenaenderung, oder FL Anpassung automatisch (ein Knöpfchen muss noch gedrückt werden), ins FMS lädt. So kann die Crew schnell sehen, welche hoehen die optimalsten sind, oder ob ein „shortcut“ wirklich ein „shortcut“ ist und nicht durch schlechtere Winde eine Verschlechterung ist.

    Satcom ist übrigens auch nicht unproblematisch und hat auch keine 100% Deckung.
    inmarsat-coverage.gif
    So sieht man, das ein Flug sehr nördlich über Canada ein Gap hat und auch bei Solartürmen ist der Kontakt öfters gestört.

    Die Tage des SELCAL sind wohl mit CPDLC und Satcom gezaehlt....
    und Stockholm Radio "SDJ" auf 500kHz gibt es schon lange nicht mehr.....

    AIR - America 941
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