Ok, ... dann trau ich mich mal und poste hier das ein oder andere von meinem Geschreibsel.
Den Anfang macht der Nvidia Inspector und Vorsicht, ... das ist wirklich keine Kurzfassung ... aber ich wüsste auch nicht, was ich weglassen könnte
Los gehts:
Da es doch immer wieder zu Missverständnissen darüber kommt, was der Nividia Inspector (NI) ist und was er macht und auch, was er nicht ist und nicht macht, kommt hier eine "kleine" Erläuterung/ Anleitung zu diesem hilfreichen Tool.
Es geht hier nicht darum, welche Werte eingestellt werden sollen, sondern darum, mit was man es eigentlich überhaupt zu tun hat.
Also gut .... was ist der Nvidia Inspector?
Der NI ist nichts anderes als eine grafische Benutzeroberfläche, mit der ein Profil editiert werden kann.
Im Grunde genommen macht und ist er damit genau das Gleiche, wie das Nvidia Control Center.
Beide sind lediglich GUI's (Graphical User Interfaces= grafische Benutzeroberflächen)
Die hängen weder tief im System, noch schreiben sie irgendwelche Inputs tief in das System.
Beide sind sie nichts anderes, als Editoren, nur eben spezialisiert darauf, die Grafikprofile zu ändern.
Wenn der NI gelöscht wird, bleibt da nix im System und nichts im Speicher, da bleibt gar nichts, außer dem geänderten Profil.
Gleiches git, wenn die Anwendung zwar auf dem Rechner liegt, aber einfach nur nicht geöffnet ist.
Wo ist der Haken?
Der Haken ist, dass der Anwender über den NI einige Werte mehr einstellen kann, als Nvidia es über seinen Control Center (CC) erlaubt.
Stell Dir vor, Du schreibst auf Deinem Rechner eine Textdatei, ... nur reiner Text.
Dazu verwendest Du z.B. Word.
Du schreibst und anschließend speicherst Du dann Deinen Text.
Dieser liegt nun auf Deiner Festplatte als, na sagen wir "Brief.txt".
Nachdem Du gespeichert hast, könntest Du natürlich noch einige Änderungen vornehmen, aber damit sie in die bereits gespeicherte Datei übergehen, muss erneut gespeichert, also überschrieben werden, denn zunächst hat man nur den Text im Arbeitsspeicher , also ein Abbild geändert, aber noch nichts gespeichert.
Das ist soweit, denke ich, logisch und jedem klar.
Am nächsten Tag nun möchtest Du gerne etwas an Deinem Brief ergänzen, aber diesmal nimmst Du nicht Word, sondern der Einfachheit halber den Standard Text-Editor.
Wieder öffnest Du die Brief.txt, hast den Text auf dem Schirm, ergänzt den Text um einen Satz, und um die Änderung zu übernehmen, speicherst Du den Text, was bedeutet, dass er erneut überschrieben wird.
Die auf der Platte liegende Datei wird durch die jetzt neu geschriebene ersetzt.
Selbstverständlich ist damit auch der bereits geschriebene Text erhalten, plus der Satz, den Du ergänzt hast.
Nun kommt der nächste Tag und Dir fällt ein, dass da noch ein weiterer Satz rein sollte.
Also öffnest Du wieder die Brief.txt, heut mal wieder mit Word.
Du findest dort sowohl den Text, den Du vorgestern ursprünglich mit Word geschrieben hast, als auch die Änderung, die Du gestern mit dem Editor gemacht hast, denn die Datei wurde ja abgespeichert.
Also schreibst Du einen weiteren Satz und speicherst, ... logisch, denn solange nicht gespeichert ist, wird die Datei nicht geändert.
Du hast also mit zwei Programmen, ein und dieselbe Datei geändert.
Nichts anderes machst Du auch, wenn Du Profile sowohl im CC als auch im NI editierst.
Das Profil ist im übertragenen Sinne die Textdatei und der NI und das CC sind Word und Editor, also die Textverarbeitungsprogramme.
Der Unterschied ist, dass Du in Word einige Optionen mehr zur Verfügung hast, die der Editor nicht kennt.
Man könnte sagen, dass in Deiner Textdatei einige Passagen sind, die Du zwar in Word sehen und ändern kannst, nicht aber im einfacher gestrickten Editor.
Aber sie sind dennoch vorhanden, Du siehst sie halt mit dem einfachen Editor nicht.
Deiner Textdatei aber ist es egal, mit welchem Editor sie bearbeitet wurde und es ist ihr auch egal, ob der eine Editor nun deinstalliert wurde, denn das ändert nichts an ihrem Inhalt.
Wenn Du Word vom Rechner entfernst, bleiben ja üblicherweise die damit geschriebenen Dateien trotzdem erhalten.
Blöd nur, wenn Word runter vom Rechner ist und Du an Deiner Textdatei Änderungen an den Stellen vornehmen möchtest, an die Du mit dem verbleibenden Editor nicht rankommst, weil Du sie damit nicht sehen kannst ;).
Genau so ist es mit dem NI und dem CC.
Der Ni ist das gleiche wie der CC: eine Oberfläche, aber er kann eben auch Werte ändern, die der CC einfach gar nicht sieht.
Nvidia hat es wohl nicht für notwendig erachtet, diese Einstellungsmöglichkeiten an den Anwender weiter zu geben oder wollte ihn vor sich selbst schützen ;).
Entgegen einer häufigen Annahme in bezug auf die Hierarchie von NI und CC, besteht der NI auf keiner "Hauptrolle".
Es ist nicht so, dass da im Hintergrund zwei tools um die "Vorherrschaft" kämpfen.
Der Inspector ist einfach nur eine Alternative zum CC.
Wenn das Prgramm geschlossen ist, macht es nichts; nichts davon ist im Hintergrund aktiv.
Es ist, als wäre der NI gar nicht da.
Er ändert nur ein Profil und dieses Profil wird gespeichert und in den Treiber geladen, das ist alles.
Ein Problem gibt es nur dann, und davon liest man immer wieder mal, wenn beide Editoren gleichzeitg geöffnet sind und Du gleichzeitig in beiden Editoren Änderungen vornimmst.
Kann man machen (warum allerdings auch immer), aber es gibt dabei auch einiges zu beachten.
Um selber mal zu sehen, dass beide Editoren einfach nur ein Profil ändern, rufe einfach mal den NI auf, ändere eine Einstellung (möglichst eine, die es auch im CC gibt ), klick dann auf "apply changes" und schließe nun den NI (muss man nicht, empfehle ich aber).
Jetzt öffne den CC.
Dort wirst Du jetzt die geänderte Einstellung finden.
Jetzt nimmst Du hier eine andere Einstellung und änderst diese ebenfalls.
Bestätigst das ebenfalls, klickst auf "übernehmen", schließt den CC und öffnest nun wieder den Ni und rufst das entsprechende Profil auf.
Du wirst sehen, dass sowohl die erste, mit dem NI gemachte Änderung vorhanden ist, als auch die zweite mit dem CC.
Genauso, wie beim Schreiben und ändern der besagten Textdatei.
Was passiert nun, wenn beide Programme gleichzeitig geöffnet sind und parallel in beiden Programmen Änderungen vorgenommen werden?
Dann gibts Matsch.
Es ist, als würde man auch gleichzeitig Word und den Editor geöffnet haben und beide haben die Brief.txt geladen.
Wenn ich in Word eine Änderung mache und diese dann abspeichere, dann überschreibe ich die Datei.
Aber das weiß der Editor ja nicht, der hat ja nur das Abbild der Datei im Speicher und das hat sich nicht geändert.
Also ändere ich hier auch, speichere und überschreibe abermals die Datei, und lösche damit die Änderungen, die ich vorher mit Word gemacht habe, denn sie werden einfach überschrieben.
Das kann ich nur verhindern, wenn ich die Datei im Editor neu lade, nachdem ich sie mit Word geändert und abgespeichert habe.
Das ist kein "On the Fly-" oder "Realtime- Editing", was die Editoren da machen, ... die machen nichts anderes, als besagtes Textbearbeitungsbeispiel.
Eine Änderung muss zunächst mal übernommen werden und dann sollte das geänderte Profil auch im anderen Programm geladen werden, sonst werden diese Änderungen überschrieben, sobald ich hier speichere.
Eigentlich vollkommen logisch oder?
Es macht also wenig Sinn, beide Editoren gleichzeitig offen zu haben und damit dassselbe Profil zu editieren.
Es sei denn, man sich darüber im Klaren, was man und wie macht und folgt der Logik des Rechners.
Was passiert nun, wenn man nach den vorgenommenen Änderungen auf "apply changes" klickt?
Das Schicken der Konfiguration an den Treiber ist auch gleichzeitig das Überschreiben der Einstellungen.
Mit "Änderung übernehmen" wird das neue Profil in den Treiber geladen UND in der Datei, in der die Treibereinstellungen abgelegt sind, gespeichert.
Vorige Einstellungen werden bei diesem Vorgang IMMER überschrieben.
Wie ist es nun mit dem Speichern eines Profils ... das wird doch mit "apply changes" auch gespeichert oder?
"Jain"
Wenn ich auf "apply changes" klicke oder auf "Änderungen übernehmen" im CC, dann wird es natürlich gespeichert, aber eben in der Standarddatei, in der alle Einstellungen für Treiberwerte gespeichert sind.
Wenn ich eine Sicherung meines erstellten und auch des Default-Profils haben will, dann muss ich dieses exportieren
Bedenke immer: Das Progamm, egal welches, macht exakt das, was man ihm sagt.
"Änderungen übernehmen" bedeutet in jedem Fall, dass das vorhandene Profil überschrieben wird.
Auch das Default-Profil (und damit ist nicht das Basisprofil für alle Anwendungen gemeint, sondern das Profil, welches gerade editiert wird, aber die dazugehörenden Grundeinstellungen sind ab dem Moment futsch.
Zunächst mal lege ich also grundsätzlich von jedem Profil, das ich ändere, eine Sicherheitskopie an.
Wenn ich im NI "export current profile only" anwähle, dann bekomme ich dort die Möglichkeit, einen Dateinamen und einen Speicherort anzugeben und diese Möglichkeit rate ich unbedingt auch zu nutzen, denn sonst passiert genau das, was unter den Textprogrammen passiert:
Es wird immer ein und dieselbe Datei geschrieben, bzw, ja überschrieben und das wollen wir nicht.
Also speichere Dein Defaultprofil entweder unter dem vorgegebenen Dateinamen ab oder erweitere den Dateinamen um einen Zusatz.
Ih nehme dafür z.B.: "default"
Die abgespeicherte Datei sieht dann so aus:
FSX_Einstellungen_default.nip
Jetzt nehme ich Änderungen an dem Profil vor, übernehme diese mit "apply changes" und will nun auch diese als externe Backup-Datei exportieren.
Also gehe ich wieder auf "export current profile only" und wähle jetzt aber einen anderen Dateinamen!!
Ich mache es üblicherweise so, dass ich dem Dateinamen das aktuelle Datum und eine fortlaufende Nummer anhänge, was wiederum dann z.B. so aussieht:
FSX_Einstellungen_21_02_13_01.nip
Mache ich am gleichen Tag noch weitere Änderungen, dann wird die laufende Nummer hochgezählt, also 02, 03, 04 und so weiter.
Auf diese Weise habe ich sämtliche Änderungen jederzeit verfügbar und kann sie in ihrer zeitlichen Abfolge sortieren und aufrufen.
Als Speicherort wähle ich übrigens üblicherweise ein externes Backuplaufwerk, das kann auch ein Speicherstick o.ä. sein.
Selbst wenn ich mal das System neu aufsetze, kann ich jederzeit diese Profile wieder laden.
Bedenke, dass immer nur ein Profil pro Anwendung geladen sein kann.
Das ist alles im Grunde genommen nicht allzu kompliziert, aber es erfordert zugegebenermaßen ein wenig "technisches Einfühlungsvermögen", bzw. technisches Verständnis, denn man muss der Logik des Rechners folgen und daher wissen, was da und wie passiert.
Der Vergleich mit den Texteditoren ist da vielleicht eine gute Hlfe.
Tatsächlich sind übrigens diese exportierten Profile reine Textdateien, kann man öffnen und anschauen.
Den Vergleich habe ich also nicht ganz ohne Grund gewählt.
Und immer darauf achten, dass Du Dein editiertes Profil erst exportierst, nachdem Du auf "apply changes" geklickt hast, sonst wird das Profil exportiert, das sich in der Hauptdatei befindet, welches ja noch aktiv ist und nicht Dein Neues ;).
Entgegen der häufig vertretenen Meinung werden also nicht im Hintergund irgendwelche Inputs zum Treiber geschickt ... mit einer Ausnahme:
Mit "apply changes" wird das Profil abgespeichert und in den Treiber geladen.
Das ist ein Vorgang!
Der NI schreibt in die selbe Datei, wie das CC.
Wo diese Datei liegt, werde ich aber verschweigen, denn das ist eine zentrale Datei, in der noch einiges mehr steht ;).
Sowohl der NI als auch das CC können Backup-Dateien dieser Profile erstellen, die auch wieder aufgerufen werden können.
Der Treiber lädt seine Einstellungen aus der entsprechenden "Hauptdatei" und wer oder was die ändert ist dem völlig wurscht.
Wenn allerdings gleichzeitig mit zwei Editoren auf eine Datei zugegriffen wird, dann gewinnt immer der, der als letztes "übernehmen" geklickt hat.
In dem Moment werden die Einstellungen sofort in den Treiber übernommen und die "allgemeine Treiberdatei", in der sich sozusagen alle Einstellungen befinden.
Das ist immer ein Vorgang und das muss man trennen vom Exportieren einzelner Profile.
Was passiert, wenn der Computer startet, welches Programm hat dann die "Oberhand", der NI oder das CC?
Gar keins ...
Wenn der Computer startet, wird erstmal das Basisprofil geladen.
Das ist eine simple Textdatei, die alle Parameter enthält, die die GraKa braucht.
Weder der NI noch das CC sind da in irgendeiner Weise aktiv.
Wobei ich denke, dass das schon klar geworden ist, aber ich wollts noch mal deutlich hervorheben.
Wenn dann eine Anwendung gestartet wird, schaut der Treiber nach, ob ed dazu ein Profil gibt und wenn, wird dieses Profil geladen und das ist da jeweils zuletzt gespeicherte Profil, also jenes, welcher über "Änderungen übernehmen" aktiviert wurde.
Und immer schön drauf achten, dass man auch das richtige Profil ändert und nicht mal auf dem allgemenen Grundprofil und mal auf dem FSX-Profil rumdoktort.. das kann sonst sehr lustig werden
Bleibt (hoffentlich nur) noch eine Frage:
Was macht die eigentliche Software, also in unserem Fall der FSX, mit dem Profil?
Die Antwort dazu:
Gar nichts!!
Das Profil, wird von der Software, also dem FSX, nicht angetastet.
Wohl aber die aktuellen Einstellungen, gesetzt den Fall, dass es der Software erlaubt ist ;).
Im Profil gibt es ja oft die Einstellung: "application controlled"
Das sagt dem Treiber: "Egal was da in dem Profil steht, wenn die Software einen Wert haben will, dann übernehme ich den, und zwar sofort und ohne zu zögern und ohne zu meckern".
Dann wäre da noch die Einstellung "Override any application setting"
Das heißt, vor dem Treibereingang steht ein Türsteher und sagt jedem vom FSX kommenden Befehl: "Ey, ... Du kommst hier net rein!"
Und als drittes käme dann "enhance the application setting", was nichts anderes bedeutet als, dass eine Einstellung, welche die Software nicht oder noch nicht kennt, zusätzlich angenommen und ausgeführt wird.
Es ermöglicht also, neu entwickelte Parameter zu nutzen.
Und dann gibt es hier und da noch Werte wie "treat "override any application setting" as "application controlled".
Wenn dann eine Wertänderung vom FSX kommt, wird der Treiber zurückmelden und sagen "Jawoll, danke für die Info, wird sofort gemacht, ist ausgeführt!", ... während das Treiberchen in Wirklichkeit vor der Tür sitzt und grinst und denkt " :hehe: Wenn Du wüsstest ... " .
Der Grund dafür ist recht einfach, denn es gibt Programme, die nach einer Wertänderung auch püfen, ob das erfolgt ist und mit Meckermeldungen um sich schmeißen, wenn sie sehen, dass das nicht passiert ist.
Aber alle diese Wertänderungen und Einstellungen, die vom FSX kommen, sind temporär, bleiben also nicht erhalten und verändern nicht das Profil.
Solange vom FSX keine anderen Anforderungen kommen, wird die genommen, die im Profil steht, ... hat der FSX aber das Bedürfnis etwas zu ändern, dann wird das u.U. erlaubt, ist aber nicht dauerhaft.
Also, Kurzfassung:
* Cc und NI sind nur Editoren, der NI kann etwas mehr sehen, als das CC.
* Speichern und übernehmen bedeutet, dass Änderungen in den Treiber geladen und die "Sammeldatei" geschrieben werden.
* Es wird immer das ganze Profil gespeichert, also überschrieben.
* Exportieren immer mit eigenen Dateinamen, sonst läuft man Gefahr, dass ein vorhandener Dateiname verwendet wird und damit werden alte Sicherungen überschrieben.
So, .. ich hoffe, ich konnte ein paar Klarheiten beseitigen und es war nicht allzuviel Text und ich hab mich jetzt nicht verhaspelt ...
Da ich das Wissen nicht gepachtet habe, freue ich mich über jede Korrektur und Fragen
Viele Grüße und viel Erfolg beim "profilieren"
Marcus