ZitatFlugsicherungsgebühren
Ryanair hat angeblich beim maximalen Abfluggewicht ihrer Flugzeuge geschummelt, um Flugsicherungsgebühren zu sparen. In ganz Europa könnte es für den Billigflieger nun um Rückforderungen in zweistelliger Millionenhöhe gehen.
Ryanair hat bei Flugsicherungsorganisationen angeblich beim maximalen Abfluggewicht ihrer Flugzeuge einen zu geringen Wert angegeben. Wie der "CargoForwarder" in seiner heutigen Ausgabeberichtet,könnten aufgrund fehlerhaft angegebener Maximalgewichte allein der Deutschen Flugsicherung (DFS) im laufenden Jahr Gebühren in Höhe von 370.000 Euro entgangen sein. In ganz Europa geht es den Angaben zufolge um bis zu 50 Millionen Euro.Inspektionen von Flugzeugen in Frankfurt-Hahn und Bremen sollen den Gewichtsschummel ans Licht gebracht haben. Bei den Boeing 737-800 der Ryanair soll das bei der zuständigen Irish Aviation Authority registrierte maximale Startgewicht exakt 74.990 kg sein. Angeblich soll der Billigflieger bei der Flugsicherung dagegen für die gesamte Flotte einheitlich ein maximales Startgewicht von lediglich 67 Tonnen ausgewiesen haben.
Damit ergibt sich eine Gewichtsdifferenz von acht Tonnen zwischen dem amtlich registrierten Wert und dem Gewicht, das Ryanair der DFS und anderen Luftüberwachungsbehörden genannt hat. Grundlage für die Berechnung von Abflug- und Überfluggebühren durch Eurocontrol sowie die nationalen Luftfahrtbehörden ist ein Gewichtsfaktor, der maßgeblich vom maximalen Abfluggewicht eines Flugzeugs (maximum take-off weight - MTOW) bestimmt wird.
Die DFS bestätigte den Sachverhalt generell gegenüber airliners.de. Ein Sprecher sagte dem Cargo Forwarder, die Hausjuristen seien mit der Überprüfung des Falls beschäftigt. Sollte sich dabei der Tatbestand der fortgesetzten Gebührenhinterziehung durch Ryanair erhärten, werde die DFS rechtliche Schritte gegen die Airline einleiten. Ryanair-Chefsprecher Stephen McNamara wollte sich in der Angelegenheit nicht äußern.
airliners.de