• Moin,

    ich wollte mal Fragen, wie ein solches "Landetraining" (keine Ahnung ob man es so nennt) genau von statten geht.

    Als z.B. die Lufthansa ihren ersten A380 übernommen hat, sind sie damit z.B. nach Leipzig geflogen und haben da mehrere Anflüge gemacht.
    Ich gehe davon, dass solche Übungsanflüge, die nicht über eine grobe Platzrunde heraus gehen auch mit nem A380 VFR geflogen werden?
    Oder wird auch bei solchen Tagen mit mehreren Anflügen am Stück IFR geflogen?

    Würd mich freuen, wenn man mir da mal Licht ins Dunkel bringen könnte!

  • Ich kann mich an keine Flugwechsel erinnern. ATC Plan hat man im Cockpit ja auch nur verkürzt auf einem OFP. Das ganze ist am Zielflughafen natürlich angemeldet und abgesprochen!
    Normal fliegt man normal IFR ab und beginnt nach dem ersten Anflug dann die Pattern. Das ganze acc. den SOP's in 1500 ft AGL oder 700 ft AGL für Low Pattern.
    Wenn man direkt am Platz ins Training geht (z.B. zweiter Tag nach einem Overnight am Trainingsaiport) gibts keine IFR SID o.ä. , man bekommt halt die Clearance für Local Training Flight / Pattern / Touch and Go mit ggf. noch Info ob links oder rechts .
    Weg vom TRainingsairport gehts dann ganz normal IFR zur Homebase o.ä. zurück mit normalem Flugplan. Dispatcher wissen da sicher mehr, kann dir aber sagen das der Spruch "Cancel IFR" "Request IFR Pick Up" nie gefallen ist.
    Technisch sehen die SOP's je nach Typ eben etwas anders aus und angepasst an das Pattern : Wann werden welche Flaps gefahren, bleiben die Räder unten (low pattern), was wird für den Toch and Go besonders gehandelt (no spoiler, no reverse,no brakes, neu Konfigurieren udn Trimmen am Boden...)

  • Noch ein kleiner Tipp:
    Ich fliege den Crosswind immer mit Flaps 5, also zusehen, dass du wenn airborn möglichst schnell Fahrt aufnimmst, sollte aber bei der leeren Maschine selbst mit Pitch 15° kein Problem sein. Bei 700 AGL links rum auf 1500 AGL.
    Vor dem Base Teil dann möglichst bereits Gear Down mit 15° reindrehen und beim Ausrichten dann Flaps 30.
    Hat einfach den Vorteil, dass du im Base langsamer als im Crosswind bist und schlicht etwas mehr Spielraum beim Ausrichten auf die Piste hast. Beide Turns mit 25° Bank und im Base wenn nötig etwas weniger da langsamer :)
    Autobrakes aus und Spoilers Up die ganze Zeit und bei Touchdown für die Rotation austrimmen. ;) Das wars.
    Du kannst du auch mit FD fliegen und dann TOGA drücken. Dann haste Guidance. Muss aber nicht.

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  • Wird definitiv IFR geflogen - haben in Leipzig, Erfurt und Dresden sehr viele Trainingsanflüge. Nachdem diese Anflüge abgewickelt wurden, gehen sie zunächst für die Landung an den Tower und nach dem Touch & Go wird sich wieder beim jeweiligen Sektor (LEJ & ERF = Thürigen Low / DRS = Sachsen Low) gemeldet, der sie dann (meist) per Radarvektoren wieder auf einen neuen Landeanflug führt.
    Wird in aller Regel auch hier vorher im Center angemeldet.
    Anfang des Jahres hat Eurotrans (DHL Europe) die "neuen" A300F übernommen und ist dann den ganzen Tag zwischen Hannover und Leipzig gependelt um jeweils Anflüge zu machen. Auch hier lag dann schon Wochen vorher eine Anmeldung seitens der Airline vor mit dem vorgesehenen Programm (Art der Anflüge etc.), was dann auch auf dem Anflugsektor auslag, damit man einfach Bescheid weiß, was ungefähr anliegt (kurzfristigen Änderungen natürlich vorbehalten).

    Gruss Flo
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  • Es gab mal eine Reportage darüber. Allerdings spielte die in Italien oder Kroation auf einem kleineren Platz. Da hat die TUIfly ihre Piloten ausgebildet und das waren definitiv reine Platzrunden mit Verbleib beim Turm natürlich. Also lässt es sich wohl nicht allgemein sagen.
    Flo, was spricht denn gegen Platzrunden in Leipzig/Erfurt etc.? Warum wird das nicht gemacht? Der GA Kram fliegt sie ja auch.

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  • Basti: Wäre es nicht einfacher mit F25 zu landen, dann hättest du gleich eine korrekte Klappenstellung für den takeoff beim touch and go?

    Edit: Ich seh grad dass sie in dem Tuifly-Bericht auch mit F30 landen. Naja, die realen Piloten werdens wohl besser wissen als ich :)

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  • Kommt dann mit Sicherheit auch son bisschen auf den Platz und die aktuellen Gegebenheiten vor Ort an: was will man Trainieren (IFR- oder VFR-Prozdeuren und Funkverkehr), wie ist die aktuelle Verkehrslage (VFR ist da eher lästig).

    Gruss Flo
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  • Vonnem BER 320/330 Piloten weiß ich dass die ihre Pattern VFR geflogen sind, in 400ft AGL rechts/links rum in den Gegenanflug, dann ab Schwelle besagte 45 Sekunden+- Wind bis zum Turn direkt in den Final. Ist aber wohl stark Wetter und Ausbilderabhängig. Aus der 45 Sekundenregel kann so zum Beispiel ein "Wir fliegen jetzt so lang in die Richtung bis der GS einmal in der Mitte war und dann drehn wa rum".

    Grüße ausm Pott inne Welt!

  • Für 1500 ft AGL nimmt man das Timing ab der Schwelle bei der man auch landen will für 45 sec +/- Tail oder Headwindcomp.
    Es sind als Faustregel 3 sec / 100 ft über Grund falls man mal höhere oder tiefere Pattern fliegt.
    Gelandet wird in allen normal ops möglichen Flap Settings damit man die Unterschiede auch mal erlebt.

  • Zitat

    Vonnem BER 320/330 Piloten weiß ich dass die ihre Pattern VFR geflogen sind, in 400ft AGL rechts/links rum in den Gegenanflug, dann ab Schwelle besagte 45 Sekunden+- Wind bis zum Turn direkt in den Final. Ist aber wohl stark Wetter und Ausbilderabhängig. Aus der 45 Sekundenregel kann so zum Beispiel ein "Wir fliegen jetzt so lang in die Richtung bis der GS einmal in der Mitte war und dann drehn wa rum".

    In 400 Fuß AGL? Das kann ich mir nicht so recht vorstellen.


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    Gruß Stef

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  • Vielen Dank schonmal für die hilfreichen Antworten.
    Eine Frage hätte ich jetzt noch: Wie sind die 45 Sekunden zu verstehen?
    Ich befinde mich im Gegenanflug, passiere die Schwelle meiner Landebahn, stoppe jetzt 45 Sekunden (+/- Wind) und drehe dann in den Queranflug bzw. direkt ins Final?

  • Sollte man vielleicht dazusagen: Wenn du die 45 Sekunden nen GS von 180kts hälst (also IAS +-Windcorrection) kommst du ziemlich gut aufm 3°slope raus.

    Grüße ausm Pott inne Welt!